Kiosk Rubigen: Eine fast perfekte Oase an der Aare
Seit sechs Jahren führt das Ehepaar Spahic den Kiosk Rubigen am Aaareufer in der Hunzigenau. Im Naturschutzgebiet herrschte bis vor einem Jahr ein grosses Problem mit der Parkiererei. Dank einer neuen Regelung ist rund um den Kiosk Rubigen etwas Ruhe eingekehrt.
Sven Allenbach, info@bern-ost.ch
„Es ist unglaublich, was den Leuten alles in den Sinn kommt“, schüttelt Kurt Stalder den Kopf. Der Grundstückbesitzer rund um den Kiosk Rubigen spricht dabei auf den Lenker eines Caravans an. Dieser hatte die Nummernschilder abmontiert, um sein Gefährt gratis zu parkieren.
Das Fahrverbot zum Aareufer besteht schon seit der Renaturierung der Aare 2005. Bis letztes Jahr konnte auf dem Kiesparkplatz vor dem Kiosk noch parkiert werden, dies auf privaten Grund. „Es ging soweit, dass Leute ihr Auto bei uns eine Woche parkierten. Zudem war der aufgewirbelte Staub ein grosses Problem - durch die wendenden Autos, wenn der Platz einmal voll war.“
Massnahmen zeigen Wirkung
Der Rubiger Kurt Stalder hat auf diesen Sommer hin die Konsequenzen gezogen. Es dürfen nur Leute auf dem Kiesparkplatz parkieren, welche auch im Kiosk etwas konsumieren. „Vielen war nicht bewusst, dass der Kiesparkplatz Privatgrundstück ist. Zudem sind ja die öffentlichen Parkplätze beim Campagna und bei der Mühle Hunziken nur hundert Meter entfernt.“ So Kurt Stalder. Die Gemeinde hat ausserdem auf dieses Jahr hin neu beschildert und das Halteverbot seitlich der Strasse markiert. Wer sich trotzdem nicht verkneifen kann bis ans Aareufer hinunter zu fahren, wird den „Schwumm“ im kühlen Nass teuer bezahlen: Mit 120 Franken Busse.
Nach wie vor gibt es Verkehr hinunter in das Naturschutzgebiet. Die Situation habe sich aber deutlich verbessert, so Aldo-Halid Spahic. Er betreibt seit sechs Jahren den Rubigen Kiosk zusammen mit seiner Frau Amela. „Am vergangen Gurten-Wochenende habe ich 20 Wohnmobile gezählt die sich auf dem Parkplatz einrichten wollten um zu übernachten.“ Trotz der Massnahmen stellt er keinen Kundenrückgang fest im Kiosk. Im Gegenteil. Die Kunden schätzen, dass es ruhiger geworden ist.
Abfall nach wie vor ein Problem
Laut dem Besitzer Kurt Stalder hat sich im Bezug auf den Abfall die Situation ebenfalls deutlich verbessert. Ein Blick ins Dickicht zeigt, dass sich viele Besucher aber nach wie vor nicht so benehmen, wie es in einem Naturschutzgebiet eigentlich sein sollte. „Es vergeht kein Tag, an dem der Kioskbetreiber oder ich nicht Müll wegräumen.“ Einweggrill, Büchsen und Flaschen sind nur die Spitze des Abfallberges.
Roland Schüpbach Gemeindeverwalter von Rubigen sieht in der jetzigen Situation einen grossen Fortschritt. „Seit der Renaturierung ist die Anziehungskraft der Aare enorm gestiegen. Es gab sogar einen Fall, da kam wegen der parkierten Fahrzeuge nicht einmal mehr die Sanität zum Wasser.“ Der Gemeindeverwalter stellt mit den neuen Massnahmen ebenfalls eine deutliche Verbesserung fest, was den Abfall betrifft.
Das Gebiet rund um den Kiosk Rubigen in der Hunzigenau ist eine Erholungsoase an der Aare. Dies dürfte sch mit den Massnahmen auch in Zukunft noch verbessern.