Kino Worb: "Wir sind froh um jeden Tag!"

Gerade einmal zwei Monate lang konnte das Kino Worb im Frühsommer seine Türen öffnen. Am 19. April gab der Bundesrat grünes Licht für die Kinos, am 28. lief der erste Film, und Ende Juni endete die Saison schon wieder. „Wir hatten schon überlegt, ob es sich lohnt“, sagt Katharina Schärer vom Kino Worb. „Aber wir  sind froh um jeden Tag, an dem wir öffnen können.’“  

Die Lust, nach der erzwungenen Winterpause wieder Kino zu machen war gross, und auch das Publikum freute sich. Zwar kamen zum Teil weniger Leute als vor Corona, aber die Filmclubabende am Mittwoch seien gut gelaufen, sagt Schär. „Das Kino ist auch ein Treffpunkt für Worb, den die Leute vermisst hatten.“  

In die heurige Saison gestartet ist das Kino diese Woche mit dem ersten Clubabend. Weiter geht es mit dem deutschen Film Monte Verità, dann mit dem Schweizer Dokumentarfilm Mitholz. Voraussichtlich am 8. Oktober können die Worber Kinogänger:innen dann zeitgleich mit Menschen auf der ganzen Welt erstmals den neuen James Bond Film No time to die sehen. „In der Originalversion“, betont Katharina Schär. So wie alle Filme, ausser der Kinderfilme. Gemäss aktuell geltenden Massnahmen dürften 96 Leute das Kino Worb besuchen. So viele kommen auch sonst nur selten. „Mit vierzig Leuten ist eine Vorstellung gut besucht.“ 

American Football, Hotdogs und Craftbier

Eine Besonderheit des Kinos Worb sind Sportübertragungen. Bisher meist Fussball-Länderspiele. Ende September wird man erstmals ein Spiel der American Football Liga NFL schauen können, inklusive Hotdogs und Craftbier und organisiert von Hobby-Bierbrauern aus Worb und der Region, die das Kino mit dieser Aktion unterstützen und gleichzeitig den NFL-Fans etwas bieten wollen. „Es gibt Leute, die für so etwas nach Zürich reisen“, sagt Schär. Also vielleicht auch nach Worb. Für Februar ist angedacht, den Superbowl, den Final der NFL Meisterschaft zu zeigen. 

Finanziell habe das Kino in der Corona-Zeit bisher nicht gross gelitten, sagt Schär. Da die meiste Arbeit für das Kino ehrenamtlich ist, sind die laufenden Kosten nicht hoch. Die Miete wurde dem Kino letztes Jahr während drei Monaten erlassen, ausserdem erhielt es Covid-Unterstützung vom Kanton Bern. Schon vorher habe die Kasse gestimmt, sagt Schär. Das Vor-Corona-Jahr 2019 schloss das Kino mit einem positiven Erlebnis ab. Aktuell stehe man laut dem Kino-Kassier wieder ähnlich da. 

Das liege auch daran, dass die Vermietung des Kinos gut laufe, sagt Schär. Im Kino können Versammlungen, Privatvorführungen und Lesungen organisiert werden, auf Wunsch mit Catering und Unterstützung bei der Technik. Möglich ist vieles, auch da die Miete nicht sehr hoch ist, ein Filmanlass etwa kostet ab 350 Franken. „Einmal feierte ein Mann mit drei, vier Freunden seinen Geburtstag. Sie tranken Bier und schauten einen Bollywoodfilm. Auch das war ein schöner Abend.“ 

[i] www.chinoworb.ch