Kinder mit Lernschwierigkeiten: Konolfingen macht gute Erfahrungen mit Integration
Die Integration von Kindern mit Lernschwierigkeiten in Regelklassen hat Vorteile - verlangt aber den Schulen auch etwas ab. Diese Bilanz zog der Leiter einer Konolfinger Schule, die Integration praktiziert, am Freitag vor den Medien.
sda / Res Reinhard, info@reinhards.ch
Graziano Pedretti, Leiter des Oberstufenzentrums (OSZ) Stockhorn in Konolfingen, erkennt drei Vorteile der Integration von Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten in die Regelklasse. Erstens könnten diese Schüler im direkten Vergleich zu "normalen" Schülern ihre Stärken und Schwächen besser einschätzen als zuvor in den Kleinklassen.
In den Kleinklassen hätten die Heilpädagogen trotz teilweiser Integration zuvor Schwierigkeiten gehabt, die Schüler zu motivieren. Diese hätten sich oft überfordert und seien dann entsprechend enttäuscht gewesen. Das OSZ Konolfingen führte die Integration der Schüler mit Lernschwierigkeiten in die Regelklassen im Jahr 2004 ein.
Zweitens nimmt laut Pedretti die Integration der schwächeren Schüler in die Regelklassen den Eltern die Angst vor der Ausgrenzung ihrer Töchter und Söhne. Die Eltern seien eher bereit, die Fähigkeiten ihrer Kinder auf der Erziehungsberatung abklären zu lassen. Auf diese Weise profitierten mehr Kinder von den Vorteilen, die eine Charakterisierung als lernschwach mit sich bringt.
Drittens fördere die Integration die Toleranz aller Schülerinnen und Schüler. Insgesamt seien sie durch die Integration von Kindern mit Störungen und Behinderungen oder mit Problemen bei der sprachlichen und kulturellen Integration, wie es im Gesetz heisst, besser auf die Zeit nach der Schule vorbereitet.
"Es braucht gewisse heilpädagogische Kenntnisse"
Zur Bewältigung der zusätzlichen Anforderungen durch die Integration lernschwacher Schüler setzt das OSZ Konolfingen auch auf Teamteaching. Es sei nicht einfach für die Lehrpersonen, für die damit verbundenen Absprachen jeweils die nötige Zeit zu finden, bilanzierte Pedretti.
Für die Integration von Kindern mit Lernschwierigkeiten in die Regelklassen "braucht es auch eine gewisse Basis an heilpädagogischen Kenntnissen", sagte Pedretti weiter.
Weiterbildungsangebote versprochen.
Der Vorsteher des kantonalem Amts für Volksschule, Max Suter, sagte, das Institut für Weiterbildung werde einen Schwerpunkt im Bereich Integration setzen. Der Verband der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Bern hat kürzlich gefordert, dass die Erziehungsdirektion dazu konkrete Angaben macht.
Zusätzliche Kenntnisse könnten sich Lehrpersonen nicht nur in Kursen, sondern auch bei Kollegen mit spezifischen Kenntnissen holen. Das erklärte Enrico Mussi, der Projektverantwortliche Integration in der kantonalen Erziehungsdirektion.
Pulver: Anreize, nicht Zwang
Geladen zur Medienkonferenz in Konolfingen hatte Erziehungsdirektor Bernhard Pulver. Er habe im Gespräch mit Bildungsverantwortlichen und Journalisten festgestellt, dass zur Umsetzung des Integrationsartikels immer noch Informationsbedürfnisse bestünden, sagte er.
Pulver erinnerte daran, dass die bernische Regierung beschlossen hat, die Mittel für die Förderung von Kindern mit Lernschwierigkeiten wegen des Integrationsartikels von bisher 110 auf 122 Mio. Franken aufzustocken. Die im September verabschiedete Integrationsverordnung lasse es den Gemeinden ausdrücklich offen, auch weiterhin Kleinklassen zu führen.
Es gehe ihm darum, mit dem neuen Instrument des Lektionenpools für die Schule Anreize zur Integration lernschwacher Schüler zu schaffen, nicht einen Zwang.
www.konolfingen.ch
In den Kleinklassen hätten die Heilpädagogen trotz teilweiser Integration zuvor Schwierigkeiten gehabt, die Schüler zu motivieren. Diese hätten sich oft überfordert und seien dann entsprechend enttäuscht gewesen. Das OSZ Konolfingen führte die Integration der Schüler mit Lernschwierigkeiten in die Regelklassen im Jahr 2004 ein.
Zweitens nimmt laut Pedretti die Integration der schwächeren Schüler in die Regelklassen den Eltern die Angst vor der Ausgrenzung ihrer Töchter und Söhne. Die Eltern seien eher bereit, die Fähigkeiten ihrer Kinder auf der Erziehungsberatung abklären zu lassen. Auf diese Weise profitierten mehr Kinder von den Vorteilen, die eine Charakterisierung als lernschwach mit sich bringt.
Drittens fördere die Integration die Toleranz aller Schülerinnen und Schüler. Insgesamt seien sie durch die Integration von Kindern mit Störungen und Behinderungen oder mit Problemen bei der sprachlichen und kulturellen Integration, wie es im Gesetz heisst, besser auf die Zeit nach der Schule vorbereitet.
"Es braucht gewisse heilpädagogische Kenntnisse"
Zur Bewältigung der zusätzlichen Anforderungen durch die Integration lernschwacher Schüler setzt das OSZ Konolfingen auch auf Teamteaching. Es sei nicht einfach für die Lehrpersonen, für die damit verbundenen Absprachen jeweils die nötige Zeit zu finden, bilanzierte Pedretti.
Für die Integration von Kindern mit Lernschwierigkeiten in die Regelklassen "braucht es auch eine gewisse Basis an heilpädagogischen Kenntnissen", sagte Pedretti weiter.
Weiterbildungsangebote versprochen.
Der Vorsteher des kantonalem Amts für Volksschule, Max Suter, sagte, das Institut für Weiterbildung werde einen Schwerpunkt im Bereich Integration setzen. Der Verband der Lehrerinnen und Lehrer des Kantons Bern hat kürzlich gefordert, dass die Erziehungsdirektion dazu konkrete Angaben macht.
Zusätzliche Kenntnisse könnten sich Lehrpersonen nicht nur in Kursen, sondern auch bei Kollegen mit spezifischen Kenntnissen holen. Das erklärte Enrico Mussi, der Projektverantwortliche Integration in der kantonalen Erziehungsdirektion.
Pulver: Anreize, nicht Zwang
Geladen zur Medienkonferenz in Konolfingen hatte Erziehungsdirektor Bernhard Pulver. Er habe im Gespräch mit Bildungsverantwortlichen und Journalisten festgestellt, dass zur Umsetzung des Integrationsartikels immer noch Informationsbedürfnisse bestünden, sagte er.
Pulver erinnerte daran, dass die bernische Regierung beschlossen hat, die Mittel für die Förderung von Kindern mit Lernschwierigkeiten wegen des Integrationsartikels von bisher 110 auf 122 Mio. Franken aufzustocken. Die im September verabschiedete Integrationsverordnung lasse es den Gemeinden ausdrücklich offen, auch weiterhin Kleinklassen zu führen.
Es gehe ihm darum, mit dem neuen Instrument des Lektionenpools für die Schule Anreize zur Integration lernschwacher Schüler zu schaffen, nicht einen Zwang.
www.konolfingen.ch