Kiesental: Der Hochwasserschutz muss warten
Das Hochwasserschutzprojekt Hünigenmoos wird sich um Jahre verzögern. Dies, weil das Verwaltungsgericht eine Beschwerde teilweise gutgeheissen hat.
Rund zehn Hektaren Land würden zwei Dämme und die Verlegung des Mühlebachs im Hünigenmoos bei Konolfingen beanspruchen. Das ist den Gegnern zu viel. Sie reichten deshalb 2015 beim Verwaltungsgericht eine Beschwerde ein. Jetzt haben sie teilweise recht erhalten. Damit ist die Bewilligung des Hochwasserschutzprojekts aufgehoben, das Projekt wird an das kantonale Tiefbauamt zurückverwiesen.
«So wird sich das Ganze um zwei bis drei Jahre verzögern, zudem werden auch Mehrkosten in noch unbekannter Höhe entstehen», sagt Hans Schäfer, Geschäftsführer des Wasserbauverbandes Chisebach.
Auftrag der Gemeinden
Die Mitgliedgemeinden Bowil, Zäziwil, Mirchel, Konolfingen, Niederhünigen, Freimettigen, Oberdiessbach, Herbligen, Oppligen und Kiesen beauftragten den Verband, etwas für den Hochwasserschutz zu tun. «Leider werden wir immer wieder von neuem behindert», bedauert Schäfer.
Die Gemeinden hatten sich auf ein Konzept geeinigt, dessen Kernstück sind ein Rückhaltebecken im Groggenmoos östlich von Zäziwil und zwei im Hünigenmoos. Dort soll im Fall eines Hochwassers die Wassermenge der Chise auf 12 Kubikmeter gedrosselt werden. Dies wird nun erst möglich, wenn das Projekt überarbeitet und eine Umweltverträglichkeitsprüfung erstellt ist. Diese sei wegen des Strassendurchlasses aufgrund der Verlegung des Mühlebachs nötig, befindet das Verwaltungsgericht. Der Verband verzichtet darauf, das Urteil anzufechten.
Hängiges Referendum
Nebst der Beschwerde macht dem Verband auch ein Referendum das Leben schwer: Bürger verlangen damit, dass jede Gemeinde einzeln über die 12,1 Millionen Franken für das Projekt Hünigenmoos abstimmen soll. Wann diese Abstimmung stattfindet, ist unklar. Sicher ist: «Mit dem Entscheid des Verwaltungsgerichts wird sich aber auch das noch länger hinauszögern», sagt Hans Schäfer.