Kiesental - Das Spital geht an den Kanton, das Pflegezentrum bleibt

Geldsegen für den Spitalverband Bald werden an die Gemeinden des Spitalverbandes Aare-/Kiesental 1,8 Millionen Franken ausbezahlt. Im Gegensatz zum Spital Münsingen übernimmt der Kanton Bern das Pflegezentrum Oberdiessbach nicht%2

Adrian Schmid, Wochen-Zeitung
Aufgrund des neuen Spitalversorgungsgesetzes übernimmt der Kanton Bern ab 2007 die von ihm bezeichneten, für den Spitalbetrieb notwendigen Bauten, Anlagen und Einrichtungen. Das gilt auch für das Spital Münsingen, das künftig mit fünf anderen Spitälern das Regionale Spitalzentrum Bern bilden wird. Die Abgeordnetenversammlung des Spitalverbandes Aare-/Kiesental hat sich nun entschieden, von der so genannten Pauschalabgeltung Gebrauch zu machen. Demnach wird der Verband für den Boden, auf dem das Spital Münsingen gebaut ist, mit 50 Franken pro Quadratmeter entschädigt. Insgesamt werden dadurch 673’800 Franken in die Verbandskasse gespült. Zählt man noch den Betrag für Anlagen und Einrichtungen dazu, wird der Kanton Bern dem regionalen Spitalverband insgesamt 1,8 Millionen Franken überweisen.

Verteilkampf ums Geld

Mit welchem Verteilschlüssel dieser Betrag an die Verbandsgemeinden ausbezahlt werden soll, wird jedoch erst an der nächsten Abgeordnetenversammlung im November entschieden. Nichtsdestotrotz hat der Verteilkampf bereits begonnen. Was vor der Fusion mit Oberdiessbach ins Spital Münsingen investiert wurde, solle auch an die «alten» Gemeinden zurückfliessen, verlangte Münsingen. «Das ist heikel», meinte Verwaltungs-ratspräsident Bruno Kiener. «In der Euphorie der Fusion vor sieben Jahren wurde alles in einen Kübel geworfen.» Weil der entsprechende Artikel der Statuten damals schwammig formuliert worden ist, musste jetzt sogar ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben werden.

Welche Gemeinden bleiben?

Im Gegensatz zum Standort Münsingen wird das Pflegezentrum Oberdiessbach nicht vom Kanton übernommen. Die Abgeordneten stimmten einer Zweckänderung im Reglement zu. Damit verbleibt der Standort Oberdiessbach weiterhin im regionalen Spitalverband. Hätte man diese Änderung abgelehnt, wäre Oberdiessbach gratis an den Kanton übergegangen. Die einzelnen Verbandsgemeinden können nun selber entscheiden, ob sie bei diesem «neuen» Verband, der nur noch das Pflegezentrum Oberdiessbach umfassen wird, mitmachen wollen oder nicht. Der Oberdiessbacher Gemeindepräsident, Hans Rudolf Vogt, appellierte auf jeden Fall an die anderen Gemeinden, dass sie weiterhin dabei bleiben sollen. «Das Pflegezentrum ist ein wichtiger Arbeitgeber für die Region», erklärte er.

Bezüglich des Pflegezentrums Oberdiessbach mussten der Verwaltungsrat und der Spitaldirektor, Reto Catani, an der Abgeordnetenversammlung aber auch Kritik einstecken. In Oberdiessbach sei der Wurm drin, liess ein Votant verlauten. Verwaltungsratspräsident Bruno Kiener entgegnete, dass der Betrieb in Oberdiessbach gut laufe. Dass es jedoch im Kader offenbar Unstimmigkeiten gegeben habe – zwei Personen haben gekündigt, darunter auch der Arzt – negierte Kiener nicht.

Ein Artikel aus der

www.rsz.ch
www.pzoberdiessbach.ch
www.muensingen.ch
www.oberdiessbach.ch

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Erstellt: 24.05.2006
Geändert: 24.05.2006
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