Kiesental - Bauern vernetzten einen grossen Teil ihrer ökologischen Flächen

Die ökologische Vernetzung kommt bei den Bauern gut an Die Bauern im Kiesental haben drei Viertel der ökologischen Flächen und Bäume miteinander vernetzt. Das freut nicht nur die Tiere, sondern auch die Projektleitung.

Bruno Zürcher, Wochen-Zeitung
Vor drei Jahren wurde im Kiesental das Projekt Ökologische Vernetzung gestartet.Im ersten Jahr machte rund ein Drittel der Bauern mit. Sie vernetzten ökologisch wertvolle Wiesen, Hochstammobstgärten, Bundbrachen oder Hecken miteinander. Davon profitieren Tierarten wie Feldhase, Feldlerche, Neuntöter, Feldgrille, Schwalbenschwanz, Grasfrosch und weitere mehr. Nun hat die Projektleitung eine erste Bilanz gezogen: Von den Wiesen sind heute 76 Prozent vernetzt, bei den Hochstammobstbäumen liegt der Wert gar bei 82 Prozent. «Unser Ziel ist, 80 Prozent der Ökoflächen und Bäume zu vernetzen», erklärt Daniel Zaugg, Präsident des Ausschusses Ökologische Vernetzung. «Bei den Bäumen haben wir das Ziel schon erreicht, bei den Flächen noch nicht ganz.» Zaugg ist zuversichtlich, dass noch mehr Ökoflächen miteinander vernetzt werden. Mit dem heutigen Stand ist er zufrieden. «Dass wir nach drei Jahren so weit sind, hätte ich nicht gedacht.»

Eine komplexe Sache…

Daniel Zaugg führt den Erfolg auf die intensive Informationsarbeit zurück; in allen Gemeinden fanden Veranstaltungen statt. Die Landwirte schätzen die Arbeit des Ausschusses: Die Vernetzung an und für sich sei schon eine komplexe Angelegenheit und die Vorschriften nicht in jedem Fall einfach zu interpretieren, erklärten mehrere Bauern auf Anfrage. Sie liessen sich in Oberdiessbach informieren, wie ihre «Hostet» mit einer nahegelegenen extensiv genutzten Wiese verbunden werden kann.

Die Ökoflächen bringen auch Probleme mit sich. Weil diese Wiesen erst später, nach einem bestimmten Termin geschnitten werden, haben die Pflanzen mehr Zeit um ihre Samen zu verbreiten. Unkräuter wie der Wiesenpipau breiteten sich mancherorts stark aus. Dort wo solche Pflanzen die Artenvielfalt gefährden, können Landwirte ein Gesuch stellen, um das Gras früher mähen zu können. In den ökologischen Flächen würden zwei Ziele verfolgt: Zum einen solle die Artenvielfalt gefördert werden, zum andern solle das Unkraut eingedämmt werden, wurde informiert.

Die Bauern erhalten für die Vernetzung bescheidene Beiträge, beispielsweise fünf Franken pro vernetzten Baum. «Dass jetzt so viele Landwirte mitmachen, liegt nicht an der finanziellen Entschädigung», hält Daniel Zaugg fest. Die Vernetzung sei in erster Linie ein Beitrag für die Natur und eine Imagepflege.

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Erstellt: 25.01.2007
Geändert: 25.01.2007
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