Kiesental - "Aktivgsund" tritt kürzer

Die Gemeinden müssen Anlässe für "Schweiz bewegt" ab diesem Jahr selber organisieren. Der Verein "Aktivgsund" engagiert sich aus zeitlichen Gründen nicht mehr.

Dominik Galliker, Berner Zeitung BZ
Es war ein Mammutprojekt: Zwei Frauen des Vereins «Aktivgsund» wollten den Faulenzern im Aare- und Kiesental Beine machen, und das während einer Woche pro Jahr. Esther Zürcher und Carla Gantenbein organisierten Anlässe während der Bewegungswoche «Schweiz bewegt». Unterstützt wurden sie dabei von einer Handvoll Helferinnen und Helfern sowie von Vereinen aus den rund 20 Gemeinden. Noch 2012 gab sich Esther Zürcher zuversichtlich. «Langsam merken die Leute, dass es diese Bewegungswoche gibt», sagte sie vor einem Jahr gegenüber dieser Zeitung. Mit besserer Werbung wollte der Verein mehr Menschen zum Schwitzen motivieren.

Gekommen ist es anders: In diesem Jahr zieht sich der Verein «Aktivgsund» zurück und organisiert keine Anlässe mehr für «Schweiz bewegt». Das Angebot fällt mit dem Engagement der beiden Organisatorinnen. «Wir haben viel zu wenig Zeit», begründet Esther Zürcher. Carla Gantenbein hat sich als Sporttherapeutin selbstständig gemacht, sie selber eine Ausbildung in bewegungsbasierter Altersarbeit begonnen. «Wir schaffen es nicht mehr, die ganze Arbeit zu stemmen. Man müsste sich vor dem Anlass ein paar Wochen freinehmen können, sonst ist es einfach zu viel.»

Um das Angebot zu erhalten, müssten die Gemeinden also selber ran. Von den rund 20 Gemeinden, die «Aktivgsund» betreute, haben die meisten die Initiative ergriffen (siehe Infobox). In sechs Gemeinden fallen die Anlässe während «Schweiz bewegt» jedoch weg: in Konolfingen, Schlosswil, Grosshöchstetten, Brenzikofen, Linden und Oberdiessbach.

Unterschiedliches Interesse

Aus einigen Gemeinden heisst es, man sei überrascht, plötzlich mit dem Thema konfrontiert zu werden. In Grosshöchstetten hatte die Gemeinde zum Beispiel bisher überhaupt nichts mit «Schweiz bewegt» zu tun. Dass Grosshöchstetten die Organisation übernehme, sei denkbar, sagt Geschäftsführer Beat Graf. Doch habe die Gemeinde das Projekt in diesem Jahr noch nicht anpacken können. Eine Anfrage in Konolfingen dagegen zeigt, dass die Gemeinde mässig Interesse hat an «Schweiz bewegt». Er habe sich erst mit der Anfrage dieser Zeitung mit dem Thema beschäftigt, muss Gemeindepräsident Daniel Hodel zugeben. Zudem organisiere die Gemeinde schon diverse andere Anlässe. Trotzdem könne er sich vorstellen, dass Konolfingen in einem anderen Jahr wieder einsteige, sagt Hodel.

Auch der Verein «Aktivgsund» könnte die Organisation wieder in die Hand nehmen, sagt Esther Zürcher. Das Engagement hänge von den Menschen ab, die ihre Freizeit im Verein investieren.

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Erstellt: 29.04.2013
Geändert: 29.04.2013
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