Kiesen - Neubau oder Sanierung: Volk entscheidet im Frühling
Bis nächsten Frühling erarbeitet ein Architekturbüro eine Studie, die aufzeigen soll, welches die Vor- und die Nachteile einer Sanierung respektive eines Neubaus des Gemeindehauses sind. Danach kommt die Vorlage an die Gemeindeversammlung.
Die Ausgangslage ist seit längerem bekannt: Das 1953 gebaute Gemeindehaus an der Bahnhofstrasse in Kiesen ist in die Jahre gekommen und präsentiert sich heute in vielerlei Hinsicht in einem schlechten Zustand. Davon betroffen sind nicht nur die Mitarbeiter der Verwaltung, sondern auch die Mieter in den drei Wohnungen im Obergeschoss sowie der Abwart, der im Parterre lebt (wir berichteten). Plante die Gemeinde zunächst eine Sanierung des Gebäudes, wurde im zweiten Schritt ein Neubau ebenso als möglich eingestuft. In beiden Fällen würden sich die Kosten in Millionenhöhe bewegen. Ausserdem muss die Gemeinde in beiden Fällen berücksichtigen, dass das Haus in einer Baugruppe liegt, die zum Bauinventar gehört, und deshalb nicht ohne weiteres abgerissen oder umgebaut werden kann.
Sanierung kostet rund 3 Mio.
Inzwischen hat sich der Kiesener Gemeinderat in der komplexen Angelegenheit Hilfe geholt und bei Architektur Nussbaum AG in Spiez eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. «Wir wollen damit die Grundlagen schaffen, mit dem Geschäft vor die Gemeindeversammlung gehen zu können», erklärt der zuständige Gemeinderat und Ressortvorsteher Hoch-/Tiefbau, Werner Waber. Konkret gehe es darum, abzuklären, was unter Berücksichtigung der Vorgaben von Heimat- und Denkmalschutz überhaupt machbar sei. Weiter soll die Studie aufzeigen, wie teuer ein Neubau ausfiele. Bei der Variante Sanierung ist dies bereits klar: Laut Waber liegt eine Detailofferte in der Grössenordnung von rund 3 Millionen Franken vor. «Das Architekturbüro hat uns versprochen, die Studie bis zum Frühling abzuschliessen», sagt Waber. Bis dann sollen alle Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen, sodass das Thema für die Frühlings-GV traktandiert werden könnte.
Unabhängig davon, welche Resultate die Studie liefert, werden die Kiesenerinnen und Kiesener aus beiden Optionen auswählen können. «Der Gemeinderat trifft keinen Vorentscheid», hält Waber fest. «Es wird eine Variantenabstimmung geben. Die Stimmberechtigten können sich also für einen Neubau oder eine Sanierung entscheiden.»
Turnhalle ist nicht betroffen
Der Gebäudetrakt mit der Turnhalle – von der Strasse aus gesehen links – ist vom aktuellen Projekt übrigens nicht betroffen. «Sowohl die Turnhalle als auch die Bühne bleiben so, wie sie sind – unabhängig davon, welche Variante letztlich zum Zug kommt», erklärt Werner Waber. Käme es zur Sanierung, würde jedoch die Technik in der Halle gleich mit angepasst und auf den neusten Stand gebracht.