Kiesen - Mit dem Grastrocknen ist nun Schluss
Die vor 70 Jahren ins Leben gerufene Grastrocknungsgenossenschaft Kiesen ist Geschichte. Die Gründe sind das starke Aufkommen der Siloballen, die Schliessung vieler Käsereien – und das teure Öl.
Erwin Munter, Thuner Tagblatt
Unter dem Motto «70 Jahre Grastrocknungsgenossenschaft Kiesen» fand in der Landi Wichtrach der Schluss- und Abschiedsabend der Trocknungsanlage in Kiesen statt. Die endgültige Schliessung der in Liquidation stehenden Kiesener Graströchni wurde an der Hauptversammlung vor 2 Jahren beschlossen. Beschlossen wurde zudem ein letztes, gemeinsames Nachtessen unter den Genossenschaftern. Die Liquidation ist nun soweit fortgeschritten, dass die Genossenschafter ihre Anteilscheine gegen Entgelt abzuliefern haben. Die Schlusszahlung erfolgt ab dem 14. September. Das Trocknergebäude an der Wasenstrasse 1 in Kiesen wurde an die Firma Zaunteam veräussert. Die gesamte im Trocknergebäude installierte Maschinenanlage mitsamt viel Zubehör konnte nach Zagreb, Kroatien, verkauft werden. Die Maschinerie steht dort zum Trocknen von Sägemehl im Einsatz. «Es ist traurig, dass wir uns zur Aufgabe der Tröchni durchgerungen haben. Dazu brauchte es auch viel Mut», sagte der abgetretene Präsident Werner Waber.
Blick zurück
Es war im Jahre 1942, als sich weitsichtige Männer ans Werk machten, in Kiesen eine Grastrocknungsanlage zu errichten. Gründungspräsident war damals Fritz Indermühle aus Kiesen. Wie viele Landwirte die Mitgliedschaft erwarben, liess sich nicht ergründen. So auch nicht, wie viele Tonnen an Grüngut zu Trockengras verarbeitet wurde. Die Vorrichtungen zum Trocknen von Gras waren bis ins Jahr 1959 in der Mosterei Kiesen untergebracht. Es war dies anfänglich ein elektrisch beheizter Bandtrockner. Derweil die Leistungskapazität der Anlage den nötigen Anforderungen nicht mehr genügte, erstellte die Grastrocknungsgenossenschaft am Wasenweg 1 in Kiesen ein neues Trocknergebäude mitsamt den damals als neuzeitlich geltenden Techniken. Getrocknet wurde nicht einzig Gras und Mais. Im Verarbeitungsangebot figurierte auch das Trocknen von Kartoffeln, Trester der Mosterei Kiesen und Zuckerrübenblättern. In der Zwischenzeit wurde die Trocknerkapazität mehrmals erhöht. So letztmals im Jahre 1990.
Rückläufige Tendenzen
Obschon die mehrmals in ihrer Kapazität erweiterte Anlage auch technisch allen Anforderungen genügte, zeigten die Anlieferungen an Frischgras und auch Mais stetig rückläufige Tendenzen. Dies hauptsächlich als Folge von Käsereischliessungen, dem starken Aufkommen der Siloballen und den immerzu gestiegenen Ölpreisen. Die höchste Produktion folgte 1993 mit 2731 Tonnen Trockengut. Ernst Zysset, der während 38 Jahren als Verwalter im Einsatz stand, zeigte am Schluss der Feier zwei Super-8-Filme. Darin festgehalten ist die stetige Entwicklung der Mechanisierung auf dem Sektor Landwirtschaft.
Blick zurück
Es war im Jahre 1942, als sich weitsichtige Männer ans Werk machten, in Kiesen eine Grastrocknungsanlage zu errichten. Gründungspräsident war damals Fritz Indermühle aus Kiesen. Wie viele Landwirte die Mitgliedschaft erwarben, liess sich nicht ergründen. So auch nicht, wie viele Tonnen an Grüngut zu Trockengras verarbeitet wurde. Die Vorrichtungen zum Trocknen von Gras waren bis ins Jahr 1959 in der Mosterei Kiesen untergebracht. Es war dies anfänglich ein elektrisch beheizter Bandtrockner. Derweil die Leistungskapazität der Anlage den nötigen Anforderungen nicht mehr genügte, erstellte die Grastrocknungsgenossenschaft am Wasenweg 1 in Kiesen ein neues Trocknergebäude mitsamt den damals als neuzeitlich geltenden Techniken. Getrocknet wurde nicht einzig Gras und Mais. Im Verarbeitungsangebot figurierte auch das Trocknen von Kartoffeln, Trester der Mosterei Kiesen und Zuckerrübenblättern. In der Zwischenzeit wurde die Trocknerkapazität mehrmals erhöht. So letztmals im Jahre 1990.
Rückläufige Tendenzen
Obschon die mehrmals in ihrer Kapazität erweiterte Anlage auch technisch allen Anforderungen genügte, zeigten die Anlieferungen an Frischgras und auch Mais stetig rückläufige Tendenzen. Dies hauptsächlich als Folge von Käsereischliessungen, dem starken Aufkommen der Siloballen und den immerzu gestiegenen Ölpreisen. Die höchste Produktion folgte 1993 mit 2731 Tonnen Trockengut. Ernst Zysset, der während 38 Jahren als Verwalter im Einsatz stand, zeigte am Schluss der Feier zwei Super-8-Filme. Darin festgehalten ist die stetige Entwicklung der Mechanisierung auf dem Sektor Landwirtschaft.