Kiesen - Einsprache gegen die Überbauung Sagi in Kiesen

Gegen die Überbauung Sagi regt sich Widerstand. Eine Einsprache, mehrere Rechtsverwahrungen und ein kritischer Amtsbericht sind eingegangen.

Marco Zysset / Berner Zeitung BZ
Gegenwind für die Überbauung Sagi in Kiesen: Laut Hans Martin Schaer vom zuständigen Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland sind gegen die geplante Überbauung mit 24 Wohnungen in vier Häusern eine Einsprache, mehrere Rechtsverwahrungen und ein «kritischer Amtsbericht» der Denkmalpflege, wie Schaer es formuliert, eingegangen. «Die Einsprache richtet sich gegen die Erschliessung über den Museumweg», sagt Schaer, «respektive gegen die Einmündung in die Bernstrasse.»

Die Denkmalpflege regt derweil an, bei der Kommission zur Pflege der Orts- und Landschaftsbilder (OLK) eine Stellungnahme einzuholen. Diese dürfte im Zusammenhang mit der Architektur der Gebäude stehen. Aufgrund der vorherrschenden Dachtypologie im Dorf habe man für die neuen Wohnhäuser das Walmdach gewählt, erklärte Architekt Peter Anneler, als diese Zeitung das Projekt vor rund einem Monat vorstellte. «Mit einer zeitgemässen Umsetzung dieser Dachform werden sich die neuen Wohnbauten harmonisch in das ländliche und traditionelle Bebauungsmuster einfügen», zeigte sich Anneler überzeugt.

14-Millionen-Projekt

Insgesamt sind an der nördlichen Ortseinfahrt von Kiesen vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 24 Eigentumswohnungen geplant. Die Investoren rechnen nach eigenen Angaben mit Gsamtkosten von rund 14 Millionen Franken. Vorgesehen sind 3,5-, 4,5- und 5,5-Zimmer-Wohnungen im Minergie-Standard. «Kiesen ist ein Dorf mit viel Potenzial», sagte Peter Anneler im März. «Es ist mit dem Auto, aber auch mit dem Öffentlichen Verkehr sehr gut erschlossen, hat aber noch einen stark ländlichen Charakter und ist ruhig gelegen.» Auf der 6500 Quadratmeter grossen Parzelle sollen zudem zwischen den Häusern eine Verweil-Oase und ein Kinderspielplatz gebaut werden. Die Autos finden in einer unterirdischen Einstellhalle Platz.

Laut Hans Martin Schaer haben neben der OLK auch die Gemeinde und die Bauherrschaft nun Zeit, sich zu den verschiedenen Eingaben zu äussern. Erst dann könnte das Statthalteramt entscheiden, ob eine Baubewilligung erteilt wird, oder nicht. Wie Peter Anneler im März sagte, sieht der ideale Zeitplan vor, dass die Bauarbeiten im kommenden Spätsommer starten, und im Frühling 2013 abgeschlossen sind.

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Erstellt: 20.04.2011
Geändert: 20.04.2011
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