Kiesen - Die drei «Jüngsten» verlassen den Rat
Gleich drei der sieben Kiesener Gemeinderäte geben ihr Amt per Ende Jahr ab. Dass es sich dabei um die drei amtsjüngsten Räte handelt, wirft Fragen auf. Ist es um die Stimmung in der Kiesener Exekutive schlecht bestellt?
Peter Catlos, Rolf Gottier und Margrit Grossniklaus dagegen haben per Ende Jahr ihren Austritt aus dem Gemeinderat bekannt gegeben. Auffallend ist, dass es sich bei den Zurücktretenden um jene drei Räte handelt, die am wenigsten lang im Amt sind. Grossniklaus und Gottier wurden per Anfang 2010 gewählt, Catlos ist sogar erst seit Anfang 2011 dabei. Haben etwa die teilweise turbulenten GVs der vergangenen Jahre – Stichwort Tempo 30 auf der Bahnhofstrasse oder Kampfwahlen ums Gemeindepräsidium – für schlechte Stimmung im Gemeinderat gesorgt? Kommt es deshalb jetzt zum grossen Exodus?
Peter Catlos, Ressort Feuerwehr, bestreitet dies: «Die Stimmung im Rat ist gut. Mein Rücktritt hat nichts damit zu tun.» Es seien vielmehr berufliche Veränderungen gewesen, die zum Entscheid geführt hätten. «Ich habe in meinem Job eine neue Führungsaufgabe übernommen. Die zeitliche Belastung, zusammen mit dem politischen Mandat, ist daher zusehends zu gross geworden», sagt der 36-Jährige. Die Zeit im Gemeinderat, die nun bald zu Ende geht, hat Catlos als «persönliche Bereicherung» erlebt. «Es war interessant, viele neue Menschen und Abläufe kennen zu lernen.»
…und familiäre Gründebei Grossniklaus
Potenzielle Nachfolger für die frei werdenden Sitze konnten ihre Kandidatur bis am 30. September bei der Gemeinde einreichen. «Bis zum Ablauf der Frist hat sich nur eine Person gemeldet», sagt Gemeindeschreiber Heinz Aebersold. «Der Gemeinderat machte sich in der Folge auf die Suche nach weiteren Bürgern, um die restlichen Ämter am 8. November besetzen zu können.» Inzwischen ist klar, dass sich Markus Dietrich, Christina Campolongo und Sandra Gresser als Gemeinderäte aufstellen lassen. Sofern nicht plötzlich weitere Kandidaten auftauchen, wird es an der GV zu stillen Wahlen kommen. Das heisst, dass die Vorgeschlagenen als gewählt erklärt würden.
Einen Amtszwang gibt es laut dem Kiesener Organisationsreglement übrigens nicht. «Es war auch noch nie nötig, dass wir jemanden zwingen mussten», sagt Aebersold. Eine Reduktion des Gemeinderats auf fünf Sitze ist zurzeit ebenfalls kein Thema. «Durch diesen Schritt würde die Arbeitsbelastung des Einzelnen höher – und die Suche nach Gemeinderäten dadurch nicht einfacher», gibt der Gemeindeschreiber zu bedenken.