Kartonfabrik Deisswil: Die erste Verhandlungsrunde ist geplatzt

Die Verhandlungen für einen Sozialplan für die Mitarbeiter der geschlossenen Kartonfabrik Deisswil sind am Donnerstag ohne Ergebnis geblieben. Arbeitgeber und Arbeitnehmer weisen sich die Schuld für die erfolglose Verhandlungsrunde zu.

rdb/sda, Berner Zeitung BZ
Die Arbeitnehmerseite habe sich «standhaft geweigert», auf die Verhandlungen einzutreten, schreibt die Kartonfabrik Deisswil in einer Mitteilung. Die Arbeitnehmerseite mit Mitarbeitern und Gewerkschaftsvertretern habe nicht wie vereinbart, konkrete Vorschläge zum Inhalt des Sozialplans vorgelegt. Dies sei für die Arbeitgeberseite umso irritierender, als sie ihre Bereitschaft, konkret über Inhalte zu sprechen, wiederholt bestätigt habe, schreiben die «Deisswil»-Verantwortlichen weiter.

Zusätzlich erschwerend sei der Umstand, dass die Arbeitnehmerseite ohne vorgängige Ermächtigung durch die Betriebsversammlung in die Verhandlungen eingestiegen sei. Eine Betriebsversammlung finde nämlich erst am 26. Mai 2010 statt.

Unia weist Vorwürfe zurück

Die Vorwürfe weist die Gewerkschaft Unia weit von sich. Man habe zu Beginn der Verhandlungen klären wollen, in welcher Grössenordnung sich der Sozialplan bewege, sagte Roman Herzog von der Unia auf Anfrage. Es sei doch selbstverständlich, dass man wissen wolle, über wie viel Geld man in etwa diskutiere.

Diese Zahlen hätten aber die Verantwortlichen der Kartonfabrik Deisswil nicht herausrücken wollen. Daraufhin hätten diese die Gespräche abgebrochen. Die Verantwortlichen der Kartonfabrik Deisswil signalisieren aber «trotz des enttäuschenden Verlaufs des Gesprächs» weiterhin grundsätzlich Bereitschaft, die Sozialplanverhandlungen aufrecht zu erhalten.

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Erstellt: 21.05.2010
Geändert: 21.05.2010
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