Jubiläumskonzert Phenomen: "Der Kreis schliesst sich nicht"

Zwei Jahre nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt kam die Klassik-Pop Gruppe Phenomen aus der Region Bern-Ost an den Ort ihres Karrierestarts zurück. In der seit Wochen restlos ausverkauften Kirche Biglen lieferten Stefan Baumann, Patrick Heller, Yves Jaquillard und Erwin ein umjubeltes Konzert ab.

zvg / Bern-Ost, info@bern-ost.ch
„Das ist unglaublich! Ich träume!“ Das junge Mädchen welches extra aus St Gallen angereist war, hatte ein Geschenk mitgebracht und war nach der Begegnung mit ihren Idolen immer noch ganz durch den Wind. Es wartete nach dem Konzert mit glänzenden Augen im Eingangsbereich der Kirche, wo es bald von ihrem Vater abgeholt wurde.

Nicht nur Teenager verliessen ergriffen den Ort des Geschehens, auch die übrigen Besucher, unter ihnen zahlreich Senioren des Betagtenzentrums Bären Biglen waren volle des Lobes über das Gehörte und Gesehene. „Schampaar schöni Manne, da wird me wider richtig läbig“, befand eine ältere Dame augenzwinkernd und setzte sogleich nach: „U singe chöi die, s’isch z Zähni!“

Phenomen’s erweitertes Programm „Voci d’Oro“  beginnt mystisch und spektakulär mit Johann Sebastian Bach in englischer Sprache „Jesu, Joy Of Man’s Desiring“. Es folgt ein erlesener Mix aus klassisch vorgetragenen Songs und zeitgenössisch arrangierten Arien. Phenomen packen grosse Gefühle und kleine Universen aus. Ihre Schweizer Talente-Songs „Notte di Luce“ und „Fuerza Mayor“ kommen ebenso zum Zug wie das aus Dubai mitgebrachte, arabisch angehauchte „Remember“.

„Wir sind wieder am Anfang, doch der Kreis schliesst sich nicht. Eher ist es eine Zwischenstation, eine Bestandsaufnahme nach zwei Jahren Reise –und sie geht weiter“, sagte Patrick Hellere zur Eröffnung des Konzertes in Biglen.

Mit einem runden, wohltuenden Klangbild stellte sich der Tonmeister bescheiden in den Hintergrund. Die stimmungsvolle Beleuchtung tat das ihre zum guten Erlebnis. Es darf gesagt sein: Bild und Ton, schlicht und schön.

Die vier Sänger zeigten, dass sie gereift sind. Routiniert und abgeklärt, dennoch frisch und locker sangen, performten und moderierten sie sich selbst durch den Abend. Nahmen sich nicht immer so ernst, bewahrten aber stets die Contenence. Die Zeit flog, die Seele schmachtete.

„Das letzte Lied ist der schönsten Frau innerhalb dieser Lokalität gewidmet“, sagte Erwin Schneider vor dem offiziellen Ende. Viele fühlten sich angesprochen. Stehende Ovation nach „Port i sere“, „Aleluya“ und das lateinische „Panis Angelicus“ markierten den Schluss.“Wir verpassen sonst den Bus“, erklärte Stefan Baumann

Offenbar war der Bus aber schon weg. Eine anwesende Journalistin musste nach dem Konzert ein Interview mit vielen Unterbrüchen in Kauf nehmen, weil die Männer die sie befragen wollte von Autogramm- und FotojägerInnen bestürmt wurden. Phenomen genossen es. Sie posierten für Handykameras, gaben geduldig Autogramme und freuten sich über manch bekanntes Gesicht. „Schön, zu Hause zu sein“, freute sich der in Biglen aufgewachsene Yves Jaquillard

Der Veranstalter „Bären Biglen Kultur“ zeigte sich glücklich über den Erfolg und verspricht weitere Highlights in der Kirche, welche unmittelbar neben dem Gasthaus steht. Nicht verwunderlich, wenn man all die Besucher betrachtet, welche nach und nach glücklich nach Hause schwebten.

Ach ja, jene junge Frau aus St Gallen welche ihrem Vater ihre Handyfotos vor Begeisterung fast ins Gesicht rieb, als er ihr die Autotür öffnete, dürfte im Herzen fortan eine Biglerin sein.

[i] Weitere Konzerte: Sa. 25.02.2012, Stadtkirche Thun, 20.00 Uhr / So. 26.02.2012, Paulus Kirche Bern, 17.00 Uhr.

www.phenomen.ch

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Erstellt: 22.02.2012
Geändert: 22.02.2012
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