Hornussen - Wäseli kann nicht mehr durchmarschieren

Wäseli hat im vorgezogenen Spiel gegen Schüpbach eine Nummer kassiert. Bern-Beundenfeld ist nun in der Meisterschaft in der besten Ausgangslage.

rpb, Berner Zeitung BZ

Diesen Nouss sah schlicht niemand rechtzeitig. Er bewegte sich ausserhalb des Spielfeldes, drehte sich dann hinein und fiel in der 20-Punkte-Zone zu Boden, gerade noch in dem Bereich, in dem abgetan werden muss. Der Nouss fiel zu Boden, Wäseli kassierte gegen das klar schwächer eingestufte Schüpbach eine Nummer und konnte so nur einen Punkt statt der budgetierten vier Zähler holen.

«Es ist schade, dass wir die drei Punkte verschenkt haben», sagt Jürg Rüegsegger, der Mannschaftsführer von Wäseli. «Wir haben bis jetzt jedoch eine gute Saison gespielt und lassen uns durch dieses Ereignis nicht aus dem Konzept bringen.» Die Vechiger haben es aber nun nicht mehr in den eigenen Händen, die Meisterschaft zu gewinnen.

Beundenfeld im Vorteil

Wäseli ist, wenn man die Anzahl Verlustpunkte betrachtet, auf den zweiten Platz zurückgefallen. Die Position, aus eigener Kraft Meister werden zu können, hat nun Bern-Beundenfeld inne. Bleiben die Stadtberner in den letzten sieben Runden ohne Nummer, besitzen sie grosse Chancen auf den Titelgewinn.

Beundenfelds stärkster Konkurrent in den verbleibenden Runden ist das viertplatzierte Lyss. Die Seeländer haben wie Recherswil-Kriegstetten zwei Verlustpunkte mehr auf ihrem Konto als die Berner, Titelverteidiger Höchstetten deren drei. Durch den Patzer von Wäseli ist die Position dieser Mannschaften im Titelkampf wieder besser geworden. Höchstetten etwa schien entscheidend zurückgebunden, nachdem es gegen Wasen-Lugenbach seinerseits eine Nummer einkassiert hatte. Wäselis Restprogramm beinhaltet noch zwei höhere Hürden. Mit Höchstetten und Recherswil-Kriegstetten treffen die Vechiger noch auf zwei der vier anderen aktuellen Spitzenteams.

Die Solothurner dürften im Normalfall nach Schlagpunkten zu bezwingen sein; Höchstetten hingegen ist ähnlich schlagstark wie Wäseli. «Die letzten sechs Spiele wollen wir möglichst gewinnen», sagt Spielführer Rüegsegger. «Dann schauen wir, zu was es gereicht hat.» Wäseli wurde einst als «Bayern München des Hornussens» bezeichnet, zwischen 1995 und 2010 holten die Vechiger neun Meistertitel. Seither aber blieb die Gesellschaft ohne Grosserfolg. Noch ist es möglich, dass Wäseli wieder triumphieren kann. Dazu bedarf es nun aber eines Patzers der Konkurrenz.


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Erstellt: 09.06.2015
Geändert: 09.06.2015
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