Hornussen - Meistertitel wird für HG Utzigen ein Thema

Auch 2012 könnte es in der Schweizer Meisterschaft der Hornusser einen überraschenden Titelgewinner geben. Utzigen führt drei Runden vor Schluss die Rangliste an.

Reto Pfister / Berner Zeitung BZ

Im Ries wird gejubelt, die Schindeln fliegen in die Luft. Am Bock hingegen packen die Hornusser, die eben noch ihre Streiche geschlagen haben, enttäuscht ihre Sachen zusammen. Utzigen und Lyss waren vor dem 12. von 15 Spieltagen der Saison 2012/2013 gemeinsam mit Recherswil-Kriegstetten an der Spitze gelegen. Für die Seeländer endete das Spiel mit einem totalen Fiasko. Sie hatten eine Nummer kassiert und dazu noch 78 Schlagpunkte weniger erzielt als der Gegner. Der Dominator der ersten Saisonhälfte erlitt einen erheblichen Rückschlag im Kampf um den Meistertitel. Utzigen hingegen könnte die ganz grosse Überraschung gelingen. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die NLA greifen die Mittelländer nach dem Meistertitel. Zumal auch Recherswil-Kriegstetten am Sonntag sein Spiel verlor.


Vordere Hälfte war das Ziel

Die Saison 2011 hatte Utzigen auf dem 10. Platz abgeschlossen. Im Frühling wurde ein Platz in der vorderen Tabellenhälfte als Ziel deklariert. «Erst nach dem Sieg gegen Beundenfeld haben wir das Wort Meister in den Mund genommen», sagt Hansruedi Soltermann, der Mannschaftsführer der HG Utzigen. Am 1. Juli war dies, als der Favorit aus Bern mit 16 Punkten Differenz bezwungen wurde. «Man kann das Glück, das wir haben, auch erzwingen», sagt er. «Der Teamgeist ist extrem gut.»

15 Spieler haben bereits in der NLB für Utzigen gespielt, zwei Drittel der Teammitglieder ist um die 30 Jahre alt oder noch jünger. Nur drei Akteure haben bereits einmal um einen Titel gekämpft. «Es ist eine Euphorie ausgebrochen, die Spieler gehen mit Enthusiasmus ans Werk.» Einer der Jüngsten im Team ist Simon Habegger. Dem 22-Jährigen wurde wegen seiner langen blonden Haare der Spitzname «Gamache» in Anlehnung an den Eishockeyspieler Simon Gamache verpasst. Habegger hat beim HC Münchenbuchsee-Moosseedorf Eishockey gespielt. Er war allerdings nie Gamache-Fan und nicht Anhänger eines Teams, in dem der kanadische Stürmer aktiv war. «Mein Herz schlägt eher für den HC Lugano», sagt Habegger. Hinter dem Vereinspräsidenten Bernhard Jau ist der 22-Jährige der zweitbeste Einzelschläger des Teams. «Wir werden jetzt nicht überheblich», sagt er. «Wir haben noch Spiele zu absolvieren.» Utzigen trainiert im Gegensatz nur einmal pro Woche. «Wir gehen das Ganze nicht verbissen an», sagt Soltermann. «Dies ist wohl auch ein Erfolgsfaktor.»

Gute Ausgangslage

In den letzten drei Runden tritt Utzigen noch gegen Gondiswil, Wasen-Lugenbach und Zuchwil an. Gegen die ersten beiden Kontrahenten sind die Mittelländer Favorit, die Solothurner hingegen stellen eine hohe Hürde dar. «Wir nehmen Spiel für Spiel», sagt Soltermann. 2011 gewann Richigen überraschend die Meisterschaft. Folgt ein Jahr später Utzigen?

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Erstellt: 10.07.2012
Geändert: 10.07.2012
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