Hornussen - Martin Stettler: «Ich bin nichts Spezielles»
Martin Stettler gehört am Eidgenössischen Hornusserfest 2009 zu den Anwärtern auf den Schlägerkönigstitel. Der 27-jährige Hornusser der HG Richigen ist ein bescheidener Mensch, der seiner Gesellschaft treu bleiben will.
Reto Pfister, Berner Zeitung BZ
Martin Stettler. Mehrere bekannte Sportler tragen diesen Namen. «Ich bin aber weder mit dem Eishockeyspieler vom SCB noch mit dem Handballer, der beim BSV Bern und bei Wacker Thun gespielt hat, verwandt», sagt Martin Stettler, der Hornusser. Sport hat aber auch in seiner Familie einen grossen Stellenwert. Der Vater war Hornusser, Martin stand, kaum ins Schulalter gekommen, auch im Ries, und auch die Schwestern Daniela (24) und Karin (21) waren in dieser Sportart aktiv. Die beiden Frauen wandten sich später dem Unihockey zu und spielen heute in der obersten Spielklasse; Nationalspielerin Daniela bei den Red Ants aus Winterthur, Karin bei den Bern Capitals. Aus Martin wurde einer der besten Hornusser der Schweiz. In dieser Saison flogen die von ihm geschlagenen Hornusse im Schnitt knapp 320 Meter weit (22 Punkte). «Mit 14, 15 Jahren habe ich einen grossen Leistungssprung gemacht und auch einen gewissen Ehrgeiz entwickelt», blickt der Landwirt und Zimmermann zurück. Ein «Trainingsweltmeister» war er allerdings nie. «Mir reicht es, wenn ich pro Woche etwa 12-mal schlage.»
Wie wird man zum Spitzenschläger? «Technik und Kraft spielen eine Rolle», sagt Stettler. «Bei mir ist es so, dass es mir gelingt, aus der Hüfte heraus eine grosse Beschleunigung zu erzeugen, so dass die Hornusse weit fliegen können.» Auch die Wahl der Steckenlänge muss auf den Schläger abgestimmt werden, genau so wie das Gewicht des «Träfs», jenes runden Klotzes aus gepresstem Hartholz am Ende des Steckens, mit dem der Hornuss letztlich geschlagen wird. Stettler kommt mit einer eher kurzen Steckenlänge von 2,75 Meter und einem eher niedrigen Träfgewicht von 285 Gramm am besten zurecht. «Ich habe Versuche mit einer höheren Steckenlänge und einem höheren Träfgewicht unternommen», blickt Stettler zurück. «Der Ablauf beim Schlagen funktionierte aber nicht mehr optimal.»
Das Eidgenössische Hornusserfest ist der grosse Saisonhöhepunkt für jeden Hornusser. Speziell für einen Spitzenschläger wie Martin Stettler. Am 7.August schien es allerdings fraglich, ob er in bester Verfassung in Höchstetten antreten kann. Stettler fiel von einer Leiter und quetschte sich drei Rippen. Für das Pressehornussen acht Tage später spritzte er sich Cortison und wurde Vierter. «Jetzt sollte es wieder ohne Spritze gehen», sagt Stettler. «Die Verletzung stört nur noch in geringem Ausmass.» Nervös sei er nicht vor dem grossen Fest. «Es ist aber schon speziell, wenn man als Favorit für ein ‹Eidgenössisches› gehandelt wird. Ein gewisser Druck ist da.» Erstmals wird an einem «Eidgenössischen» ein Königsstich ausgetragen. Die vier Goldkranzgewinner treten am Sonntag um 14 Uhr zum ultimativen Showdown an, der von vielen Zuschauern verfolgt werden wird. «Ich finde es gut, dass der Königsstich eingeführt wurde», meint Stettler. «Ich denke aber schon, dass ich mit mulmigen Gefühlen antreten werde, falls ich mich qualifizieren sollte.»
Kein Wechsel
Auch wenn er Schlägerkönig werden sollte, wird Martin Stettler auf dem Boden bleiben. «Ich bin nichts Spezielles, nur weil ich weit schlagen kann. Und das wird auch im Fall eines Sieges so sein.» Auch der Hornussergesellschaft aus Richigen, einem Dorf in der Nähe von Worb, wird er treu bleiben. Richigen gehört der NLA an, muss aber jedes Jahr um den Ligaerhalt kämpfen. «Die Spitzenteams Wäseli und Bern-Beundenfeld sind schon mit Wechselanfragen an mich gelangt. Ich fühle mich aber bei Richigen wohl.»
Wie wird man zum Spitzenschläger? «Technik und Kraft spielen eine Rolle», sagt Stettler. «Bei mir ist es so, dass es mir gelingt, aus der Hüfte heraus eine grosse Beschleunigung zu erzeugen, so dass die Hornusse weit fliegen können.» Auch die Wahl der Steckenlänge muss auf den Schläger abgestimmt werden, genau so wie das Gewicht des «Träfs», jenes runden Klotzes aus gepresstem Hartholz am Ende des Steckens, mit dem der Hornuss letztlich geschlagen wird. Stettler kommt mit einer eher kurzen Steckenlänge von 2,75 Meter und einem eher niedrigen Träfgewicht von 285 Gramm am besten zurecht. «Ich habe Versuche mit einer höheren Steckenlänge und einem höheren Träfgewicht unternommen», blickt Stettler zurück. «Der Ablauf beim Schlagen funktionierte aber nicht mehr optimal.»
Das Eidgenössische Hornusserfest ist der grosse Saisonhöhepunkt für jeden Hornusser. Speziell für einen Spitzenschläger wie Martin Stettler. Am 7.August schien es allerdings fraglich, ob er in bester Verfassung in Höchstetten antreten kann. Stettler fiel von einer Leiter und quetschte sich drei Rippen. Für das Pressehornussen acht Tage später spritzte er sich Cortison und wurde Vierter. «Jetzt sollte es wieder ohne Spritze gehen», sagt Stettler. «Die Verletzung stört nur noch in geringem Ausmass.» Nervös sei er nicht vor dem grossen Fest. «Es ist aber schon speziell, wenn man als Favorit für ein ‹Eidgenössisches› gehandelt wird. Ein gewisser Druck ist da.» Erstmals wird an einem «Eidgenössischen» ein Königsstich ausgetragen. Die vier Goldkranzgewinner treten am Sonntag um 14 Uhr zum ultimativen Showdown an, der von vielen Zuschauern verfolgt werden wird. «Ich finde es gut, dass der Königsstich eingeführt wurde», meint Stettler. «Ich denke aber schon, dass ich mit mulmigen Gefühlen antreten werde, falls ich mich qualifizieren sollte.»
Kein Wechsel
Auch wenn er Schlägerkönig werden sollte, wird Martin Stettler auf dem Boden bleiben. «Ich bin nichts Spezielles, nur weil ich weit schlagen kann. Und das wird auch im Fall eines Sieges so sein.» Auch der Hornussergesellschaft aus Richigen, einem Dorf in der Nähe von Worb, wird er treu bleiben. Richigen gehört der NLA an, muss aber jedes Jahr um den Ligaerhalt kämpfen. «Die Spitzenteams Wäseli und Bern-Beundenfeld sind schon mit Wechselanfragen an mich gelangt. Ich fühle mich aber bei Richigen wohl.»