Hornussen - Hilfe für einen Unbeteiligten
Wäseli hat das Auswärtsspiel gegen Höchstetten verloren und es so verpasst, die Weichen Richtung Gewinn der Meisterschaft zu stellen. In der besten Ausgangslage befindet sich nun wieder Bern-Beundenfeld.
Meisterschaften können seltsame Wendungen nehmen. Da befinden sich zwei Spitzenmannschaften im Kampf um den Meistertitel, die eine bezwingt im Direktduell die andere, und das Resultat ist, dass möglicherweise beide Teams nicht triumphieren. So geschehen am letzten Wochenende. Titelverteidiger Höchstetten gewinnt gegen Wäseli nach einer ausgezeichneten Schlagleistung mit 1505:1459 Punkten, bindet den Leader zurück und verhilft einer an diesem Spiel unbeteiligten Equipe zu einer ausgezeichneten Ausgangslage. Anderthalb Stunden später gewinnt Bern-Beundenfeld das vorgezogene Spiel in Lyss und kommt so dem Titelgewinn nahe. Dies nachdem die Stadtberner erst eine Woche zuvor nach einer Niederlage die Spitzenposition an Wäseli verloren haben.
Rasch auf Kurs
Höchstetten demonstrierte gegen Wäseli, das es sich nach Anlaufschwierigkeiten auch mit einem verjüngten Team rasch wieder in der Spitze der NLA etabliert hat. Das erste Spiel im April gegen Beundenfeld war klar verloren gegangen. «Danach fand die Mannschaft ziemlich schnell auf die richtige Spur», sagt Michael Kummer, der das Amt des Spielführers vom 14 Jahre älteren Stefan Huber übernommen hat. «Wir können unser Potenzial ausschöpfen.» Seit der Startpartie unterlag Höchstetten nur noch einmal, Ende Mai sah man einen fliegenden Nouss nicht und kassierte bei Wasen-Lugenbach eine Nummer. «Ich trauere den Punkten nicht nach, die wir dort vergeben haben», sagt Kummer. Auch wenn die drei Zähler, die man dort liegen liess, möglicherweise genau jene sind, die am Ende zum dritten Titelgewinn in Folge fehlen werden.
Wäseli wartet schon länger auf den zehnten Titel, nachdem es zwischen 1995 und 2010 neunmal triumphiert hatte. Am Sonntag wurde eine grosse Chance vergeben, die Weichen Richtung erneuten Meisterschaftsgewinn zu stellen. «Bei uns kam sicher der eine oder andere Gedanke daran auf, heute einen grossen Schritt machen zu können», sagt Spielführer Jürg Rüegsegger. «Gehemmt waren wir dadurch aber nicht. Wir haben ganz einfach im ersten Umgang nicht gut geschlagen.» Rüegsegger sagt, dass die Spitze breiter geworden sei als früher. «Daher ist es für uns nicht mehr so einfach, Meister zu werden.» Noch aber sind Höchstetten und Wäseli nicht aus dem Titelrennen. Beide (je 13 Spiele/47 Punkte) treffen noch auf Epsach und Richigen. Damit sie noch eine Chance haben, muss aber Bern-Beundenfeld patzen. Holen die Berner am 8. August bei Gerlafingen-Zielebach alle vier Punkte, sind sie Meister.