Hornussen - Familie Keller: Väter und Söhne in einem Team

Wenn der Vater mit dem Sohne: Bei den Hornussern von Biglen-Arni gibt es diese Konstellation gleich zweimal. Und die Väter sind erst noch Brüder. Vier Hornusser mit dem Namen Keller spielen neu für die Emmentaler.

Reto Pfister / Berner Zeitung BZ
Es ist noch fast winterlich an diesem letzten Märzabend im Weiler Hämlismatt in der Gemeinde Arni. Schneereste liegen immer noch auf den Feldern. «Vor wenigen Tagen war es hier noch nicht möglich, zu hornussen», berichtet Alfred Stalder, der Mannschaftsführer der HG Biglen-Arni. Stalder ist als Nummer 4 der letztjährigen Einzelschlägerrangliste einer der besten Hornusser der Schweiz. In der Saison 2009 kann er auf speziellen familiären Support zählen. Vier der fünf Zuzüge der Emmentaler tragen den Namen Keller und sind miteinander verwandt. Heinz Keller und sein Sohn Pascal spielen ebenso in dieser Mannschaft wie Beat Keller und dessen Sohn Thomas.

Erstmals vereint

Bei den Kellers gehört Hornussen quasi zum Familienalltag. Schon die Väter von Heinz und Beat waren dieser Sportart zugetan. «Auch wir haben uns als Vierjährige erstmals mit Nouss und Stecken versucht. Und wir wollten nie aufhören», sagen Thomas (Jahrgang 1989) und Pascal (1990). Beat (1959) und Thomas haben 2008 noch für Bern-Beundenfeld gespielt, Heinz (1961) für Zuchwil und Pascal für Wichtrach. Erstmals sind nun alle vier in einer Mannschaft vereint. «Wir wollten das», sagt Heinz Keller, der mit Bern-Beundenfeld und Zuchwil vier Mal Schweizer Meister wurde. «Biglen-Arni ist ein guter Verein, und die Distanz von unserem Wohnort ist auch nicht so gross», meint Beat, der mit Beundenfeld auch zwei nationale Titel holte. Die vier Hornusser sind in Oberdiessbach zu Hause. Heinz und Pascal wohnen etwa zwei Kilometer von Beat und Thomas entfernt. Mannschaftsführer Stalder hat die Familie schon länger gekannt. «Die Konstellation ist ideal. Mit den Vätern erhalten wir zwei Routiniers, die das Team tragen können. Die Söhne sind hoffnungsvolle Talente.» Heinz und Beat Keller beschreiben denn auch ihre Söhne als ehrgeizige Sportler. «Pascal hat extreme Fortschritte gemacht», sagt sein Vater Heinz. «Manchmal ist er aber noch zu ehrgeizig und will noch zu viel.» Ähnlich tönt es, wenn Beat Keller über seinen Sohn Thomas spricht. «Er ist ehrgeizig und ungeduldig. Aber er glaubt an sich. Das ist sehr wichtig.»

Podestplatz angestrebt

Die Kellers sind nicht nur eine Hornusser-, sondern auch eine Handwerkerfamilie. Beat ist Inhaber eines Maler- und Gipsergeschäfts, Heinz im Küchenbau tätig, Pascal erlernt den Beruf eines Gipsers, Thomas ist Sanitärinstallateur. «Es wäre für uns nicht in Frage gekommen, einen Büroberuf zu lernen», sagen die Söhne. Den Familienmitgliedern gemein ist auch die Affinität zu einer anderen Sportart: Heinz und Beat Keller spielten einst in der 1. Liga für Wiki-Münsingen Eishockey, Thomas wurde mit Konolfingen in der abgelaufenen Saison Gruppensieger in der 3.-Liga-Gruppe 7. Die Familienmitglieder sind auch ab und zu als Zuschauer bei Wiki-Heimspielen in der Sagibachhalle anzutreffen. Eis gibt es dort mittlerweile keines mehr, die Aufmerksamkeit gilt wieder ganz dem Hornussen. «Wir wollen einen Podestplatz erreichen. Dazu braucht es aber auch viel Glück.»

Kalt es immer noch, als die Familienmitglieder sich gegen 19.30 Uhr aufmachen, um nochmals ein paar Streiche zu schlagen. «Hornussen ist eine Teamsportart», sagen die vier Männer. «Es ist gerade das Schöne, dass hier verschiedene Generationen in einem Team spielen können.»

Ein Artikel aus der

www.hgbiglenarni.ch
www.biglen.ch

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Erstellt: 03.04.2009
Geändert: 03.04.2009
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