Hilfseinsatz statt Interrailtrip: Worber Mario Bless geht nach Lesbos

Nach einer Reportage im Schweizer Fernsehen wollten der Worber Mario Bless und sein Hotelfachschul-Kollege Sebastian Ramseier nicht mehr in Europa herumreisen, sondern lieber auf Lesbos mithelfen, das Flüchtlingselend zu mildern. Nebst ihrer Arbeitskraft wollen sie auch finanzielle Hilfe auf die griechische Insel bringen und sammeln dafür Spenden.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Eigentlich wollten der Worber Mario Bless und sein Freund und Schulkollege Sebastian Ramseier aus Arlesheim im Mai per Interrail Osteuropa erkunden. Kroatien, Slowenien, Ungarn, Tschechien und Polen standen auf ihrem Reiseprogramm.

"Die Schande von Lesbos"

Doch dann kam der 17. Januar 2016.  SRF 1 strahlte die Sendung „Reporter - die Schande von Lesbos“ aus und in dem Moment war die Interrail-Reise "Geschichte", wie es Mario Bless ausdrückt. In der Reportage ging es um die Insel Lesbos, die Zustände im Frontex-Registrierungscamp Moria und die Freiwilligen, die versuchen, das Elend zu mildern.

Im Frontex-Camp von Moria müssen sich ankommende Flüchtlinge registrieren lassen, damit sie ein Ticket kaufen können für die Fähre zum griechischen Festland. Da die humanitäre Lage im Camp katastrophal war, nahmen NGO-Ärzte und Freiwilligenorganisationen das Heft in die Hand und versuchen, die Ankunft von Bootsflüchtlingen oder deren Aufenthalt auf der Insel so menschenwürdig wie möglich zu gestalten.

"Auch wir können etwas tun"

Die Freiwilligenorganisation "Better Days for Moria" (BDFM) hat sich dazu direkt neben dem Frontex-Camp niedergelassen. "Die Flüchtlinge sind bei ihrer Ankunft meistens erschöpft und durchnässt. Bei BDFM werden sie mit Essen, Trinken und trockenen Kleidern versorgt", erklärt Bless. Als sie die Reportage gesehen hätten, sei ihnen klar geworden, dass auch sie, zwei 23-jährige Hotelfachschüler ohne Erfahrung oder Ausbildung in Katastrophenhilfe, etwas tun könnten.


Mario Bless und Sebastian Ramseier werden also Anfang Mai nach Lesbos reisen und einen Monat lang bei BDFM mitarbeiten. Sie werden mithelfen beim Sortieren von gespendeten Kleidern, beim Kochen oder bei der medizinischen Versorgung.

Im Camp bestehe aber nicht nur Bedarf an helfenden Händen, sondern an "Feuerholz, Generatoren, Essen, Kleidern und und und..." Um nicht mit leeren Händen nach Lesbos zu kommen, sammeln Bless und Ramseier nun Spenden. "Bei Freunden, Verwandten, Nachbarn oder eben Einwohnern im selben Dorf." Deshalb hätten sie sich bei BERN-OST gemeldet, sagt Bless.

"Spenden werden vor Ort eingesetzt"

Die Spenden würden sie nicht einfach BDFM übergeben, sondern das Geld vor Ort so einsetzen, wie es am meisten helfe. "Der Einkauf von Hilfsgütern wird sicherlich über BDFM erfolgen, wir wollen aber Transparenz und dabei sein, wenn, wie und wo die Spenden eingesetzt werden."

Da die Lage vor Ort ständige ändere, unter anderem auch das Wetter, sei es nicht möglich, jetzt schon zu sagen, was genau im Mai am nötigsten sein werde. Die beiden betonen aber, dass die Spenden vollumfänglich vor Ort eingesetzt werden. Flug und Unterkunft auf Lesbos zahlen sie selber.

[i] Spendenkonto:
Mario Bless und Sebastian Ramseier
Gantrischweg 6
3076 Worb
IBAN: CH46 0900 0000 3198 1792 1
Bank: PostFinance

[i] Beispiele für den Einsatz der Spenden:

Feuerholz im Camp Moria pro Nacht 

 Fr.100.00

Schlafsack

 Fr. 15.00

Gewaschene Decke in lokalen Hotels

 Fr.    4.00

Neue Decke

 Fr.    7.00

Gemüse für eine Abendsuppe für ca. 2000 Leute

 Fr 220.00

Aludecke

 Fr.    3.00

Zelt (je nach Grösse) ca.

 Fr.  60.00

Wasser, ca. 45 Liter

 Fr.  20.00

Stirnlampen

 Fr.  30.00

 

www.betterdaysformoria.com

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Erstellt: 16.02.2016
Geändert: 16.02.2016
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