Herolfingen - Ungewohnte Gäste bei zwei teils sehr unterschiedlichen Künstlern
Solche Sachen ist man sich auf dem Lande nicht gewohnt: Lachende Bänke und langbeinige Geister in der «Hoschtet», exotische, wilde Tiere auf der Bühne unterm Dach.
Gertrud Lehmann, Wochen-Zeitung
Der Luzerner Kurt Roth und der Urner Marcus Schmid sind zwei Künstler, die sich mehr oder weniger zufällig im kleinen Bauernweiler Herolfingen oberhalb von Gysenstein gefunden haben. Der erste arbeitete hier als Betriebshelfer, fand eine ihn inspirierende Gegend und ein passendes Atelier, und blieb. Auch der zweite verbringt seine Freizeit gerne hier in seinem Atelier. Obwohl die beiden befreundeten Künstler völlig unterschiedliche Ausdrucksformen gebrauchen, überschneiden sich doch manchmal ihre Welten, etwa bei den Raubkatzen. Beide sind Autodidakten und beide üben ihre Kunst neben-beruflich aus. Roth betreibt eine Beratungsstelle in Langnau, Schmid ist Küchenchef in Bern.
Befreit die Geister
Der Holzgestalter Kurt Roth empfängt den Besucher mit offenen Händen. Sie sind aus Holz, fast so gross wie er, und stehen am Eingang zur Hofstatt. Hier laden rustikale Bänke mit verschmitzt lachenden Lehnen zum Sitzen ein. Zwischendurch tanzen skurrile Holzmännchen, umarmen sich Holzstämme. «Ich arbeite vorwiegend mit dem Holz alter Obstbäume», verrät Roth. Er schaffe oft mit der Kettensäge, und wisse zu Beginn gar nicht, was aus dem knorrigen Stamm oder Ast werden soll. Da kommen dann Unebenheiten und Verfärbungen, Einrisse und Verwachsungen zum Vorschein, und zeigen ihm wie von selbst die Gestalt, die im Holz verborgen war. Er befreit sie, indem er das Holz bearbeitet. Manche werden fein geschliffen und poliert, andere wiederum gefallen besser in rohem Zustand. Neben Holz arbeitet Roth gerne mit Metall. Seine Feuerschalen und offenen Kugeln sind mit zierlichen Ornamenten – Blumen, Ranken, Schmetterlingen – verziert. Beim Gebrauch im Garten werden sie mit der Zeit von einer Patina aus Rost überzogen.
Wilde Tiere ganz zahm
Der Maler Marcus Schmid ist fasziniert von wilden Tieren. Löwe, Tiger, Elefant, Krokodil und zahlreiche Raubvögel, aber auch Steinböcke und ein rennender Hahn wurden por-trätiert. Hingegen sitzen die Tiere ihm nicht etwa Modell, sondern erregen als Bilder seine Aufmerksamkeit. Somit muss er weder in den Zirkus noch in den Zoo, oder gar auf Safari nach Afrika. Trotzdem wirken sie sehr lebendig, vor allem fasziniert der Ausdruck ihrer Augen. Da Schmid den Hintergrund der Leinwand schwarz gestaltet, kommt die Struktur ihrer Haut, der Federn oder des Felles umso wirkungsvoller ins Licht. Man hätte fast Lust, sie zu streicheln, denn sie schauen nicht böse drein. «Das entspricht meiner Art», meint Schmid lachend, «ich bin eben auch ein gutmütiger Typ.»
Befreit die Geister
Der Holzgestalter Kurt Roth empfängt den Besucher mit offenen Händen. Sie sind aus Holz, fast so gross wie er, und stehen am Eingang zur Hofstatt. Hier laden rustikale Bänke mit verschmitzt lachenden Lehnen zum Sitzen ein. Zwischendurch tanzen skurrile Holzmännchen, umarmen sich Holzstämme. «Ich arbeite vorwiegend mit dem Holz alter Obstbäume», verrät Roth. Er schaffe oft mit der Kettensäge, und wisse zu Beginn gar nicht, was aus dem knorrigen Stamm oder Ast werden soll. Da kommen dann Unebenheiten und Verfärbungen, Einrisse und Verwachsungen zum Vorschein, und zeigen ihm wie von selbst die Gestalt, die im Holz verborgen war. Er befreit sie, indem er das Holz bearbeitet. Manche werden fein geschliffen und poliert, andere wiederum gefallen besser in rohem Zustand. Neben Holz arbeitet Roth gerne mit Metall. Seine Feuerschalen und offenen Kugeln sind mit zierlichen Ornamenten – Blumen, Ranken, Schmetterlingen – verziert. Beim Gebrauch im Garten werden sie mit der Zeit von einer Patina aus Rost überzogen.
Wilde Tiere ganz zahm
Der Maler Marcus Schmid ist fasziniert von wilden Tieren. Löwe, Tiger, Elefant, Krokodil und zahlreiche Raubvögel, aber auch Steinböcke und ein rennender Hahn wurden por-trätiert. Hingegen sitzen die Tiere ihm nicht etwa Modell, sondern erregen als Bilder seine Aufmerksamkeit. Somit muss er weder in den Zirkus noch in den Zoo, oder gar auf Safari nach Afrika. Trotzdem wirken sie sehr lebendig, vor allem fasziniert der Ausdruck ihrer Augen. Da Schmid den Hintergrund der Leinwand schwarz gestaltet, kommt die Struktur ihrer Haut, der Federn oder des Felles umso wirkungsvoller ins Licht. Man hätte fast Lust, sie zu streicheln, denn sie schauen nicht böse drein. «Das entspricht meiner Art», meint Schmid lachend, «ich bin eben auch ein gutmütiger Typ.»