Herbligen - Rudolf Scheidegger neuer Gemeindepräsident
Die Gemeinde Herbligen hat einen neuen Gemeindepräsidenten. Die Gemeindeversammlung wählte gestern Donnerstag Rudolf Scheidegger zum Nachfolger von Samuel Zwahlen, der nach zehn Jahren im Amt zurückgetreten ist.
„Für mich ist es keine Prestigeangelegenheit. Ich bin hier aufgewachsen und mit Herbligen verbunden“, sagt Rudolf Scheidegger. Der bald 60-Jährige ist seit zwei Jahren Mitglied des Gemeinderats. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt war er während neun Jahren Teil des Gremiums. Zeitweise als Vizepräsident. Aus Zeitgründen verzichtete er damals auf das Präsidium. Aufgrund seiner Frühpensionierung sei dies nun anders. „Ich hoffe, ich kann der Gemeinde noch einige Jahre dienen“, freut sich Scheidegger auf die neue Aufgabe.
Zehn Jahre lang war Samuel Zwahlen Gemeindepräsident von Herbligen. "In meiner Amtszeit wurde die Amtszeitbeschränkung auf Wunsch des Gemeinderats aufgehoben", erklärt Zwahlen. Diese belief sich auf zwei Legislaturen à vier Jahren. Da die Gemeinde Mühe hatte, Leute für die Ämter zu finden, sei es zu diesem Schritt gekommen. "Manche Leute hatten Bedenken, dass jemand die Sitation ausnutzen und ewig bleiben könnte und dem wollte ich mit meinem Rücktritt entgegenwirken", so Zwahlen.
Auf Scheidegger wartet die Ortsplanungsrevision
Von den Geschäften her sei der Zeitpunkt dafür nun günstig gewesen. "Ich glaube, dass etwas Neues der Gemeinde guttut", ist Zwahlen überzeugt. Auch kommt als nächstes 2019 die Ortsplanungsrevision auf die Gemeinde zu. "Wechsel während dieser Zeit wären ungünstig", sagt Zwahlen.
Nach zehn Jahren sei der Rücktritt einerseits mit der Wehmut verbunden, ein Amt und Leute gehen zu lassen, mit denen man es gut gehabt habe, sagt er. "Aber ich darf das Amt in ganz gute Hände geben", freut sich Zwahlen. Rudolf Scheidegger sei ein Herbliger mit Herzblut, der für das Dorf lebe. "Es geht mindestens so gut wie jetzt weiter, wenn nicht noch besser", sagt er.
Highlight Schulbesuch
Aus seiner Amtszeit hat er eine besondere Erinnerung: "Eine Schule hatte eine Projektwoche zum Thema Politik und lud mich ein", erzählt er. Die Kinder hätten ihm dann Löcher in den Bauch gefragt. "Manchmal wusste ich gar nicht, was ich auf die Fragen antworten sollte", sagt er. Zum Dank erhielt er eine Karte. "Darauf stand, dass mein Besuch und damit jemanden zu treffen, der in der Politik aktiv ist, für die Kinder der schönste Moment der Projektwoche gewesen sei. Diese Karte habe ich aufbewahrt", sagt Zwahlen.
Im Hinblick auf das Älterwerden will Zwahlen mit seinen verschiedenen Tätigkeiten neben seinem Landwirtschaftsbetrieb runterfahren. Deshalb wird er auch nicht mehr politisch aktiv sein. "Die Zeit darf nun für die Familie und meine Hobbies frei bleiben", sagt er. Als Bassist und "Schnuregiigeler" ist er in verschiedenen musikalischen Formationen, unter anderem mit seiner Tochter, unterwegs. Zudem wird er wieder mehr Zeit fürs Radfahren und Wandern haben.
Zwei neue Gemeinderatsmitglieder
Neben Samuel Zwahlen demissioniert auf Ende Jahr mit Stefan Gassmann ein weiteres Gemeinderatsmitglied. Als Nachfolger wählte die Gemeindeversammlung Cedrik Baumann und Hans Rudolf Zaugg.