Herbligen - Gucklöcher in die Landwirtschaft
Auch diesen Sommer stehen weisse Pfosten an Äckern, Wiesen, Bauernhöfen und weiteren Orten in der Landwirtschaft. Die so genannten Lockpfosten sollen die Spaziergänger über landwirtschaftliche Begriffe und Kulturen informieren.
Jonas Etzensperger, Wochen-Zeitung
Die Lockpfosten des Landwirtschaftlichen Infomationsdienstes sollen als Gucklöcher in die Landwirtschaft dienen. Sie stehen an 75 verschiedenen Orten der Deutschschweiz zu drei bis 16 verschiedenen landwirtschaftlichen Themen wie «Wiesen und Weiden», «Wald» oder «Zuckerrüben». Auch in Herbligen stehen viele solcher Pfosten an Spazierwegen, jeweils drei nebeneinander, wo sie durch geheimnisvolle Stichwörter wie «Milchschnitte» oder «Rübenmaus» zum Lesen anregen. Wenn die Spaziergänger näher treten, werden sie auf den Pfosten mit kurzen, präzisen Texten informiert, unterhalten, aber auch zum Nachdenken angeregt. So ist beispielsweise unter dem Stichwort «Höhenschwindel», das zum Thema «Milchkühe» gehört, zu lesen:
«100000 Kilo Milch im Durchschnitt verkauft ein Schweizer Milchbauer pro Jahr. Nur Betriebe mit mindestens 300000 Kilo hätten eine Zukunft, sagt man. In EU-Ländern redet man gar von 800000 Kilo. Wie viel Rationalisierung erträgt das Land?» Wer über ein bestimmtes Thema mehr erfahren will, wird nicht enttäuscht. Auf den Pfosten wird auf die Homepage www.landwirtschaft.ch und auf eine Telefonauskunft verwiesen. Dort sind nähere Ausführungen und im konkreten Beispiel auch die Kehrseite des genannten «Höhenschwindels» aufgezeigt: Der Milchpreis sei als Folge der neuen Agrarpolitik von 105 Rappen im Jahr 1992 auf 77 Rappen im Jahr 2002 gesunken. Zudem würden Fachleute mit einem Preisrückgang auf 60 bis 65 Rappen in den kommenden Jahren rechnen. Die schlechte Entlöhnung der Bauern wird kritisiert. Wenn der Milchpreis um weitere fünfzehn Rappen sinken würde, bliebe den Bauern kein Arbeitsverdienst mehr, warnt der Landwirtschaftliche Informationsdienst.
Abgeschlossen wird jede Lockpfostenbotschaft mit dem Slogan «Gut gibts die Schweizer Bauern». Dieser Slogan soll für mehr Respekt gegenüber den Bauernfamilien werben, die viel zur Produktion von Lebensmitteln und zur Pflege der Landschaft leisten würden. Die augenfällige und günstige Werbung für die Schweizer Bauern bringe zwar keinen direkten finanziellen Ertrag, doch sie sei eine Art Öffentlichkeitsarbeit, die für Impulse in den Köpfen der Bevölkerung sorgen soll.
Ein Artikel aus der
«100000 Kilo Milch im Durchschnitt verkauft ein Schweizer Milchbauer pro Jahr. Nur Betriebe mit mindestens 300000 Kilo hätten eine Zukunft, sagt man. In EU-Ländern redet man gar von 800000 Kilo. Wie viel Rationalisierung erträgt das Land?» Wer über ein bestimmtes Thema mehr erfahren will, wird nicht enttäuscht. Auf den Pfosten wird auf die Homepage www.landwirtschaft.ch und auf eine Telefonauskunft verwiesen. Dort sind nähere Ausführungen und im konkreten Beispiel auch die Kehrseite des genannten «Höhenschwindels» aufgezeigt: Der Milchpreis sei als Folge der neuen Agrarpolitik von 105 Rappen im Jahr 1992 auf 77 Rappen im Jahr 2002 gesunken. Zudem würden Fachleute mit einem Preisrückgang auf 60 bis 65 Rappen in den kommenden Jahren rechnen. Die schlechte Entlöhnung der Bauern wird kritisiert. Wenn der Milchpreis um weitere fünfzehn Rappen sinken würde, bliebe den Bauern kein Arbeitsverdienst mehr, warnt der Landwirtschaftliche Informationsdienst.
Abgeschlossen wird jede Lockpfostenbotschaft mit dem Slogan «Gut gibts die Schweizer Bauern». Dieser Slogan soll für mehr Respekt gegenüber den Bauernfamilien werben, die viel zur Produktion von Lebensmitteln und zur Pflege der Landschaft leisten würden. Die augenfällige und günstige Werbung für die Schweizer Bauern bringe zwar keinen direkten finanziellen Ertrag, doch sie sei eine Art Öffentlichkeitsarbeit, die für Impulse in den Köpfen der Bevölkerung sorgen soll.
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