Herbligen - Defizit für die nächsten Jahre erwartet

Kiesental · Die Gemeinderechnungen der nächsten Jahre schliessen wegen des neuen Finanz- und Lastenausgleichs voraussichtlich alle im Minus. Zu reden gab an der Gemeindeversammlung aber vielmehr eine Tempobeschränkung.

Gabriel Berger, Berner Zeitung BZ

Die Bürger von Herbligen werden sich in den nächsten Jahren wohl vorerst an negative Rechnungsergebnisse gewöhnen müssen. Wie Gemeinderat Marcel Stalder an der Gemeindeversammlung (GV) vor rund 70 Stimmberechtigten erläuterte, macht sich ab sofort der kantonale Finanz- und Lastenausgleich mit höheren Belastungen in Bereichen wie der Schule oder im Sozialen bemerkbar. Im Voranschlag 2013 ist daher ein Minus von 69 400 Franken budgetiert. «Gemäss dem Finanzplan 2014–2017 sind auch in den folgenden vier Jahren Defizite zwischen 27 000 und 73 000 Franken zu erwarten», führte Finanzverwalter Hans Nydegger aus.

 

Trotz der düsteren Aussichten bleibt die Steueranlage von 1,7 Einheiten unangetastet. Die erwarteten Defizite werden mit dem vorhandenen Eigenkapital aufgefangen, das bis 2017 von heute 1,126 auf voraussichtlich 0,832 Millionen Franken sinkt. Die Versammelten genehmigten den Voranschlag 2013 einstimmig.

 

Stauffer und Zbären neu dabei

 

Im siebenköpfigen Gemeinderat von Herbligen kommt es zu zwei Wechseln: Bildungsvorsteherin Franziska Stöckli und Vizepräsident Roger Liebi haben nach vier respektive acht Jahren im Rat ihren Rücktritt erklärt. Sie werden per 1. Januar 2013 durch Andreas Zbären und Ursula Stauffer-Witschi ersetzt. Zbären übernimmt von Liebi das Ressort Militär/Zivilschutz/Feuerwehr; Stauffer erbt von Therese Büschlen-Keller, die ins Ressort Bildung wechselt, das Sozialwesen. Die bisherigen Gemeinderatsmitglieder sowie Gemeindepräsident Samuel Zwahlen wurden in ihren Ämtern für weitere vier Jahre bestätigt. Mit einer Änderung des Organisationsreglements haben die Stimmberechtigten zudem beschlossen, dass für Herbliger Behördenmitglieder künftig keine Amtszeitbeschränkung mehr gilt – dies auch im Hinblick darauf, dass es immer schwieriger wird, Freiwillige für Ämter zu motivieren.

 

Wie vor Wochenfrist in Brenzikofen (vgl. Ausgabe vom 24. November) informierten Andreas Kummer und Markus Schädeli von der Schulleitung über die Änderungen im Zug der Einführung von Harmos. So wird nebst weiteren Massnahmen per 1. August 2013 in Herbligen eine zweite Kindergartenklasse mit Kindern aus beiden Dörfern geführt.

 

Neu Tempo 30 auf Sagistrasse

 

Während die Schule kaum Anlass zu Wortmeldungen aus der Versammlung gab, erhitzte am Ende der GV ein anderes Thema die Gemüter: Der Gemeindepräsident schlug auf Anregung von Anwohnern vor, auf der Sagistrasse eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 einzuführen. Er wolle aber zunächst von den Versammelten hören, ob es stichhaltige Gegenargumente gebe. Gleich mehrere Bürger machten sich darauf für Tempo 30 stark. Ein Votant meinte etwa: «Wir sollten sogar Tempo 20 beschliessen, denn immerhin führt die Strasse an einer Schule vorbei.» Weitere Bürger plädierten für Tempo 30, da heutzutage etliche Automobilisten viel zu schnell auf der engen Strasse unterwegs seien. Zwahlen appellierte an die Vernunft der Autofahrer und versprach, dass «im nächsten Jahr» Signalisationstafeln für Tempo 30 montiert werden.

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Erstellt: 01.12.2012
Geändert: 01.12.2012
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