Hansueli Winzenried/Mirchel-Fest: "Ich habe genug"

Freitag und Samstag wird in Mirchel gefeiert. Nach einer zweijährigen Pause wird das Dorf zwischen Zäziwil und Konolfingen zur Festmeile. Für Hansueli Winzenried ist das Fest der Moment, um nach fast 40 Jahren das Clubpräsidium abzugeben.

Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch

Zuerst wollte Hansueli Winzenried (65) gar nichts sagen. Es gehe nicht um ihn, er habe sein Clubpräsidium abgegeben. Nach einigem Zureden steht er dann doch Rede und Antwort.

 

BERN-OST: Hansueli Winzenried, Sie sind nach 39 Jahren als Clubpräsident des EHC Mirchels zurückgetreten. Wie hat sich der Club in dieser Zeit verändert?

Hansueli Winzenried: Damals, Anfang der 1980er Jahre, waren wir ein kleiner Verein und sind Jahr für Jahr gewachsen. Das sieht man beim Fest und beim Club. Wir haben mit einer Mannschaft angefangen, dann kamen Trikots mit Werbung und heute sind wir ein recht grosser Club. Es gab Jahre, da hatten wir drei aktive Mannschaften, die spielten in der 2., 3. und 4. Liga Eishockey. Nach ein paar Jahren haben wir die 3. Mannschaft wieder aufgelöst.

 

Wie sind Sie damals nach Mirchel gekommen?

Ich bin in Frauenkappelen aufgewachsen. In Mirchel landete ich 1970 per Zufall, weil meine Eltern dort ein Haus bauten.

 

Warum hören Sie nach 39 Jahren als Club-Präsident auf?

Ich habe genug. Das Administrative macht mir keine Mühe. Aber man muss immer wieder Leute darum bitten, ob sie mithelfen, das "hänkt" an. Da geht es vor allem um die sportliche Seite. Ich habe schon immer gesagt, wenn ich pensioniert bin, höre ich auf. Seit letztem November ist es soweit.

 

Es gibt noch keinen Nachfolger, warum nicht?

Es hat sich niemand herauskristallisiert, auch der Kassier Hans Neuenschwander hört nach 22 Jahren auf. Die Aufgaben werden jetzt von den übrigen Vorstandsmitgliedern übernommen.

 

Dieses Wochenende findet nach einer Corona-Pause wieder das Mirchel-Fest statt, was erwarten Sie?

Bisher haben wir nur positive Reaktionen erhalten. Wir sind seit Mitte Februar am Organisieren. Die meisten Leute sagen, wenn das Wetter mitmacht, werden sie ans Fest kommen.

 

Wie erklären Sie jemandem das Fest?

Das ganze Dorf ist involviert, bei der einen Garage gibt es Musik und Bier. Am anderen Ort gibt es eine Wurst vom Grill oder ein Raclette. Es hat verschiedene Zelte, im einen läuft eher volkstümliche, im anderen eher poppige Discomusik. Im weitesten Sinn sind wir ein Bar- und Pubfest im Freien.

 

Ist es ein Saufgelage?

Nein, es ist eher ein Sehen und Gesehenwerden.

 

Wie wichtig ist das Fest für den Club?

Äusserst wichtig. Das ist der finanzielle Nerv des Clubs. Ohne das Fest hätte der Club zu wenig Geld.

 

Wie viel nehmen Sie ein?

In den letzten Jahren war es eher rückläufig, aber Zahlen kann ich keine sagen.

 

[i] Grosses EHC Mirchel Frühlingsfest, Freitag und Samstag, 3. und 4. Juni ab 19:30 Uhr.

 


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Erstellt: 03.06.2022
Geändert: 03.06.2022
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