Häutligen - Die Männer mussten für den Bau für zwei Franken mitarbeiten

Eingebettet in das traditionelle «Dorffest Häutligen» fand am Sonntag die Feier zum 50-jährigen Bestehen des «neuen» Schulhauses statt.

Markus Wehner / Wochen-Zeitung
Auf Einladung der Gemeinde hatten sich über 250 ehemalige Schülerinnen und Schüler, die seit 1961 im Schulhaus Häutligen die Schule besucht hatten, zur sonntäglichen Feier angemeldet.

OK-Präsident Peter Gäumann und Gemeindepräsident Christian Mosimann begrüssten die gut gelaunten Gäste, bevor Paul Gäumann auf die Geschichte der Häutligen-Schule zurückblickte.

Seit 1832 eine Schule

Urkundlich wurde die Schule Häutligen erstmals im Jahr 1832 erwähnt. Im alten Schulhaus wurde in einem Schulzimmer unterrichtet. Im gleichen Haus wohnte auch der Lehrer und angebaut war ein Stall, der dem Lehrer zur Verfügung stand. Während mehr als 100 Jahren wurden die Kinder in einer Gesamtschule unterrichtet. 1942 wurde dann die Unterschule in die Käserei verlegt; die Oberschule blieb im alten Schulhaus. Der erste Lehrer, Jakob Graf, bekleidete nebenbei noch viele andere Ämter. So war er zum Beispiel auch Präsident der Kirchgemeinde Konolfingen. Während dem zweiten Weltkrieg musste Graf ins Militär einrücken und die Lehrerin Aeschbacher, welche die Unterstufe unterrichtete, musste zusätzlich noch die Oberstufe übernehmen.

1957 beschlossen die Häutliger, ein neues Schulhaus zu bauen. Ein erstes Projekt, etwas ausserhalb des Dorfkerns, wurde verworfen. Es war einerseits zu teuer und andererseits sah es aus «wie eine Sägerei oder ein Söistall». Auf dem Dorfmätteli fand man einen idealen Standort. Ein neues Projekt wurde erstellt und um den finanziellen Druck etwas zu mildern, beschloss der Gemeinderat 1959, dass die Männer für das Schulhaus Gemeindewerk zu einem Stundenansatz von zwei Franken (später Fr. 2.50) leisten mussten. Am 28. Januar 1961 konnte im neuen Schulhaus Aufrichte gefeiert werden. Im September 1961 stieg dann ein tolles Einweihungsfest.
Die Schülerinnen und Schüler der Sekundar- und Realschule besuchen den Unterricht seit 1991 in Konolfingen.

Sketches der jetzigen Schüler

Aufgelockert wurde die sympathische Veranstaltung durch die Jugendmusik Konolfingen und die Schülerinnen und Schüler der 1. – 6. Klasse, die einige amüsante Sketches vorbereitet hatten. Mit Eifer und tollem schauspielerischem Können spielten sie Szenen aus dem Alltag, wie zum Beispiel im Sketch «Aufsatz mangelhaft».

Pfarrer Samuel Burger erinnerte an prägende Ereignisse, die weltweit im Jahr 1961 stattgefunden hatten und «…die Welt hat sich verändert, das Schulhaus Häutligen ist geblieben!»

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Erstellt: 07.07.2011
Geändert: 07.07.2011
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