HIV-Gemeinderating: So schlagen sich Konolfingen, Grosshöchstetten und Biglen

Zum sechsten Mal hat der Handels- und Industrieverein des Kantons Bern (HIV) sein Gemeinderating betreffend der Region Emmental Oberaargau aktualisiert. Die Gemeinde Konolfingen steht in der Faktorengruppe Bauen, Reglemente, Flächen an der Spitze, Grosshöchstetten bewegt sich im Mittelfeld und Biglen bildet das Schlusslicht.

Das neueste Gemeinderating des HIV betrifft die Region "Emmental Oberaargau". Unter den 25 teilnehmenden Gemeinden sind auch drei aus der Region Bern-Ost vertreten: Biglen, Grosshöchstetten und Konolfingen. In der Gesamtwertung schneidet Konolfingen am Besten ab und landet auf dem 9. Platz. Dahinter folgt Grosshöchstetten auf Platz 13 und Biglen belegt den 25., und damit letzten Rang. Allerdings ist der Qualitätsunterschied zwischen den Gemeinden kleiner als in anderen Regionen. Zudem hat die Region "Emmental Oberaargau" bei der Auswertung mehr Punkte erzielt als der Durchschnitt der anderen Regionen.

 

Seit 1998 analysiert der HIV die Standortqualitäten verschiedener Gemeinden im Kanton Bern. Dabei werden fünf Faktorengruppen bewertet: 1) Steuern und Gebühren 2) Verkehrsanbindung 3) Bauen, Reglemente, Flächen 4) Weiche Standortfaktoren 5) Umgebung und Lebensqualität.

 

 Gruppensieg für Konolfingen

Punkten konnte Konolfingen vor allem in der Faktorengruppe "Bauen, Reglemente, Flächen". Dort holte die Gemeinde zusammen mit Huttwil, Oberburg und Wangen an der Aare die maximale Punktezahl von 40. Die Grundlagen für diese Faktorengruppe bilden die baurechtliche Grundlage, die Verfügbarkeit und Preis von Bauland sowie Verfügbarkeit und Preis von Arbeitsflächen. 

 

Gemeindepräsident Heinz Suter sagt dazu: "Es ist schön, dass wir so gut abgeschnitten haben. Allzu viel darauf einbilden würde ich mir aber nicht." So seien die Kriterien zum Teil nicht wirklich aussagekräftig. Für Konolfingen sei es vor allem eine grobe Standortbestimmung im Vergleich zu den anderen Gemeinden.

 

Schlechter Zeitpunkt für Biglen

Biglen holt nirgends viele Punkte. Besonders schlecht schliesst die Gemeinde in der Faktorengruppe "Umgebung und Lebensqualität" ab. Der Bigler Gemeindepräsident Guido Heiniger relativiert das schlechte Resultat: "Wir gehören eigentlich ins Mittelfeld. Wir sind mitten in der Ortsplanung und sobald die fertig ist, wird auch das Rating wieder anders aussehen." 

 

Für andere Kriterien habe man grundsätzlich nicht optimale Voraussetzungen, wie zum Beispiel der Anschluss an den öffentlichen Verkehr. Biglen fehlt eine direkte Verbindung zu den grösseren Städten der Umgebung wie Bern, Burgdorf oder Langnau. "Ich versuche mit der BLS eine Lösung zu finden. Aber das ist schwierig und geht schon gar nicht von heute auf morgen", so der Gemeindepräsident.

 

Grosshöchstetten mit leichter Steigerung

Ähnlich wie in Biglen sieht es in Grosshöchstetten aus. Dort gibt es ebenfalls keine direkte ÖV-Verbindung zu den Städten, was zu Punkteabzug führte. Allerdings ist Grosshöchstetten mit seinen 4'155 Einwohnern mehr als doppelt so gross wie das 1'824-Seelen-Dorf Biglen. Auch Gemeindepräsidentin Christine Hofer betont, wie schwierig es sei an der ÖV-Situation etwas zu ändern.

 

Grosshöchstetten schliesst solide im Mittelfeld des Ratings ab und hat sich im Vergleich zur letzten Auswertung (2015) verbessert. Hofer freut sich darüber: "Es ist interessant zu sehen wo man steht. Man darf diese Ratings aber auch nicht überbewerten." Für eine genau Analyse der Resultate habe an noch keine Zeit gehabt, da sich Grosshöchstetten im Moment – wie andere Gemeinden auch – mehr auf die Corona-Situation konzentriert.

 

[i] Detaillierte Infos zum HIV-Gemeinderating


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Erstellt: 09.04.2020
Geändert: 09.04.2020
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