Grossratswahlen SP Mittelland-Nord: "Kämpfen, auch wenn es schwierig ist"

Fünf Grossräte und Grossrätinnen hat die Sozialdemokratische Partei Mittelland-Nord momentan in Bern. Zwei davon kandidieren nicht wieder, darunter der langjährige Worber Gemeindepräsident Peter Bernasconi. Die Worberinnen Regula Burkhalter und Sandra Büchel treten an, seinen Sitz zu verteidigen.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Die Ausgangslage bei diesen Wahlen ist für das Bündnis aus SP, Juso und Gewerkschaften nicht gerade rosig. Mit nur drei Bisherigen will sie ihre fünf Sitze halten. Das Bündnis tritt mit einer Männer- und einer Frauen-Liste an (Listen Nr. 6 bzw. 7). Von den 22 Kandidierenden stammen nur die beiden Worberinnen Regula Burkhalter und Sandra Büchel aus der Region Bern-Ost. Die beiden Frauen wollen dafür sorgen, dass die Region Worblental in Bern weiterhin auch durch die SP vertreten ist.
 
Pädagoginnen gegen Sparen bei Bildung und in Psychiatrie
 
Beide Kandidatinnen sind Mitglieder des Grossen Gemeinderats Worb (Gemeindeparlament), beide sind in einem pädagogischen Beruf tätig und beide wollen sich in Bern gegen Sparmassnahmen in der Bildung und im Sozialen einsetzen. Sandra Büchel ist zudem Präsidentin der SP Worb.
 
Regula Burkhalter ist Lehrerin und bekommt die Auswirkungen der Sparübung des Grossen Rats ganz konkret im Arbeitsalltag zu spüren: "Fast wöchentlich kommen neue Vorgaben." Es komme zu Klassenschliessungen und in manchen Gemeinden zu Kürzungen im Wahlfach-Programm. Sandra Büchel ist Sozialpädagogin und hat dadurch Einblick auch in andere Bereiche, in denen gespart wird: "In der Psychiatrie und im Behinderten-Bereich sind die Auswirkungen happig. Da werden Stellen abgebaut. Psychiatriepatienten werden vorzeitig entlassen."
 
"Weiterkämpfen, obwohl es nicht einfach ist."
 
Die Arbeit im bürgerlich dominierten Grossen Rat sei für die SP nicht einfach, so Burkhalter: "Aber wenn wir die Hände in den Schoss legen und nicht trotz Schwierigkeiten weiterkämpfen, wird es noch schlimmer." Büchel wünscht sich von den anderen Parteien mehr Kompromissbereitschaft und offenere Ohren: "In der Politik können sich nicht alle gern haben. Aber manchmal sollte man einander zuhören und sich auf die Sache konzentrieren."
 
Burkhalter und Büchel sind in diesen Wochen besonders auf der Worblentalbahn-Strecke zwischen Worb und Bolligen präsent. Auf Plakaten, aber auch persönlich: Auf Postkarten haben sie dabei Wünsche der Bevölkerung gesammelt. Die Sparmassnahmen seien auch da oft Thema gewesen, erzählt Büchel, aber auch originellere Wünsche, wie dass Altersrenten steuerfrei sein sollten: "Wir nehmen die Wünsche sehr ernst und werden sie in unsere Politik einfliessen lassen, ob im Grossen Rat in Bern oder im Grossen Gemeinderat von Worb.
 
 
[i] Die Postkartenwünsche werden am Freitag, dem 21.3. vom Bärenplatz Worb aus in einer Überraschungsaktion symbolisch nach Bern geschickt. Die Aktion findet von 16-18 Uhr statt.
 
[i] Die Gemeinden der Region Bern-Ost verteilen sich auf zwei der insgesamt neun Berner Wahlkreise. Allmendingen, Worb, Vechigen, Stettlen und Bolligen gehören zum Kreis Mittelland-Nord (22 Mandate), alle anderen zu Mittelland-Süd (20 Mandate). Der Grosse Rat des Kantons Bern wird am 30. März 2014 gewählt. Alles zu den Wahlen auf der Webseite der Berner Staatskanzlei.
 
[i] Alle Kandidierenden aus Bern-Ost im Überblick und weitere Artikel...

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Erstellt: 20.03.2014
Geändert: 20.03.2014
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