Grossratswahlen Mittelland-Nord: Schweizer Demokraten sehen wenig Chancen für Comeback in Bern
Nach vier Jahren Abwesenheit im Grossen Rat versuchen die Schweizer Demokraten wieder Fuss zu fassen. Mit dabei ist das Bolliger Paar Roland Walpert und Nicole Zwimpfer.
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Die rechtsnationalen Schweizer Demokraten sind momentan nicht im Grossen Rat vertreten. Im 2006 hatten sie mit einem Wähleranteil von knapp 2.2 Prozent noch einen Sitz für den (alten) Wahlkreis Mittelland erlangt. Vor vier Jahren traten sie nicht an, da ihnen Kandidierende fehlten. Am 30. März versuchen sie in drei Wahlkreisen erneut den Sprung ins Berner Kantonsparlament.
"Für einen Sitz reicht es wohl nicht"
Für Mittelland-Nord stehen auf der Liste Nr. 13 drei Kandidierende zur Wahl, zwei davon wohnen in der Region Bern-Ost, genauer in Bolligen. Der Bäcker-Konditor Roland Walpert ist Vizepräsident der SD Stadt Bern. Er ist Mitglied der AUNS und der Helvetia Nostra, einem Heimatschutz-Verein, der sich zum Beispiel für die Zweitwohnungsinitiative einsetzte. Nicole Zwimpfer, die zweite Bolligerin, ist Walperts Lebenspartnerin. Die Tierschützerin führt in Bolligen ein Reinigungsunternehmen. Walpert rechnet nicht wirklich mit einem SD-Sitz in Mittelland-Nord: "Wir sind erst wieder daran, in der Region Strukturen aufzubauen. Dieses Jahr reicht es wohl nicht."
Gegen Einwanderung, für erneuerbare Energien
Auf Wahlprospekt und Webseite nehmen die SD Stellung gegen einen EU-Beitritt und für einen Einwanderungsstopp, für Umweltschutz, Sicherheit und Ordnung und den Erhalt schweizerischen Brauchtums. Falls Walpert wider Erwarten doch gewählt würde, wolle er sich im Grossen Rat für erneuerbare Energien und eine "unabhängige neutrale Schweiz" einsetzen.
[i] Die Gemeinden der Region Bern-Ost verteilen sich auf zwei der insgesamt neun Berner Wahlkreise. Allmendingen, Worb, Vechigen, Stettlen und Bolligen gehören zum Kreis Mittelland-Nord (22 Mandate), alle anderen zu Mittelland-Süd (20 Mandate). Der Grosse Rat des Kantons Bern wird am 30. März 2014 gewählt. Alles zu den Wahlen auf der Webseite der Berner Staatskanzlei.
