Grosshöchstetten/Liebefeld - Walliser Wein aus dem Emmental

Der Weinhändler Niklaus Wittwer keltert in Grosshöchstetten Wein. Ausgeschenkt werden die Weine im Landhaus Liebefeld.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Vier Weinflaschen stehen auf dem Tisch im Garten des Restaurants Landhaus im Liebefeld. Die vier Walliser Weinspezialitäten sind der Stolz von Niklaus Wittwer. Vor allem der weisse Humagne blanc. Der Name stammt von einer alten Rebsorte. Der 50-jährige Wittwer kennt deren Geschichte: «Diese Rebe vermag viel Eisen aufzunehmen. Deshalb wurde Wein aus Humagne blanc früher oft Wöchnerinnen verabreicht.»

In dritter Generation

Dieser weisse Walliser ist kostbar: 2008 konnte man im Vennerhus, Grosshöchstetten, gerade 1200 Flaschen abfüllen. Einige davon werden in den nächsten Wochen im Landhaus Liebefeld getrunken werden.

Nick Wittwers Grossvater Fritz hat das Vennerhus gekauft. Der Zweitgeborene einer Bauernfamilie mit 13 Kindern verliess das elterliche Heimetli auf dem Möschberg und wurde Käser. Anfang des 20. Jahrhunderts wanderte er nach Frankreich aus, wo er als Käser sein Brot verdiente.

Nach dem Ersten Weltkrieg importierte er aus der Schweiz Pferde und Futter und verdiente damit Geld. Dieses konnte er aber nicht in die Schweiz mitnehmen. «Da nahm er Wein mit und eröffnete 1922 einen Weinhandel im heutigen Vennerhus», erzählt Wittwer, der 1989 das Geschäft von seinem Vater Ulrich in dritter Generation übernommen hat.

Rebberge im Wallis

Ein Jahr nach der Geschäftsübernahme kaufte Wittwer die erste Rebparzelle in Sitten. Heute bewirtschaftet er sieben Hektaren, auf denen er fünfzehn Rebsorten kultiviert. «Aus diesen Sorten produzieren wir siebzehn verschiedene Weine», sagt der Weinliebhaber und betont, dass seine Walliser Tropfen nur dank der Mithilfe des Önologen Stefan Kellenberger so gut sind.

Mit dem Landhaus Liebefeld arbeitet Wittwer schon jahrelang zusammen. Der diplomierte Hotelier Thomas Christen räumt nun in den kommenden Wochen den Walliser Weinen aus dem Emmental einen besonderen Platz ein. «Bis Ende August servieren wir in unserem Garten jedes Wochenende Schweizer Fleisch, begleitet von schönen Schweizer Weinen», verrät Thomas Christen.

Der Stolz des Spezialisten

Die vier Weine, die jetzt im Landhaus-Garten auf dem Tisch stehen, werden bei diesen Grillanlässen nicht fehlen. Nebst dem Humagne blanc werden auch Wittwers Walliser Syrah, der «Mon Rouge» und der «3×3» dabei sein. Auf den ist der Weinspezialist besonders stolz: Für diesen besonderen Roten sind drei Personen massgebend, gekeltert wird er aus drei Traubensorten, die in drei verschiedenen Eichenfässern ausgebaut werden.

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Erstellt: 15.06.2010
Geändert: 15.06.2010
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