Grosshöchstetten - Pavillon wird zur italienischen Caffè-Bar
Adriano und Dario Manzone bringen ein bisschen italienisches Flair nach Grosshöchstetten. Anfang September eröffnen sie die "Caffè Pavillon Snack Bar" beim Bahnhof - mit Tramezzini, Cornetti und allem, was für sie dazu gehört. Ihre Aufgaben haben sie noch nicht verteilt. Das Vater-Sohn-Gespann arbeitet spontan.
Der rote achteckige Pavillon am Bahnhof Grosshöchstetten sticht sofort ins Auge. Bald soll einem hier auch ein unverkennbarer Duft in die Nase steigen, nämlich der Duft nach einer italienischen Kaffeebar. "Ich hoffe, wir bringen diesen Geruch hin", sagt Adriano Manzone. Gemeinsam mit seinem Sohn Dario wird der am 9. September im Pavillon die "Caffè Pavillon Snack Bar" eröffnen. Manzone weiss genau, wie eine solche Bar aussehen soll. Er ist vor 51 Jahren in Rom geboren und mit der italienischen Kaffeekultur vertraut. Tramezzini, Panini, Cornetti - Neben Kaffee soll es auch typisch italienische Snacks geben. Dafür stöbern Vater und Sohn bereits in alten Familienrezepten. Sie planen für am Mittag ausserdem ein Take-Away-Angebot.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Bis der Pavillon, in dem vorher auch schon eine Bar untergebracht war, wiedereröffnet werden kann, muss er vor allem gründlich geputzt werden. Kleine optische Veränderungen wird es gemäss Manzone auch geben. So will er zum Beispiel die Tische ersetzen und die Bar zu einer reinen Stehbar umgestalten. "Wir wollen aber nicht den Eindruck erwecken, dass wir die Welt neu erfinden."
"Ins kalte Wasser geworfen"
Wie Vater und Sohn ihre Aufgaben verteilen werden, haben sie noch nicht besprochen. Überhaupt scheinen sie das Projekt Caffè Bar sehr spontan anzugehen. Adriano Manzone ist es gewöhnt. Er hat bereits mehrere Pop-Up-Restaurants ins Leben gerufen, zum Beispiel in Trubschachen während einer Kunstausstellung, an den Langnau Jazz Nights oder den Badi-Imbiss in Biglen. "Da hatte ich jeweils nur ein paar Tage Zeit, um alles einzurichten." Unter Zeitdruck sei es eben nötig, Prioritäten zu setzen. Ihm gefalle beispielsweise der kleine Zaun rund um den Pavillon überhaupt nicht. Ob er ihn bis zur Eröffnung ersetzen kann, bleibt aber offen. Priorität haben nun die Kaffeemaschine, die Inneneinrichtung und das kulinarische Angebot, das nach und nach vielleicht noch ausgebaut werde.
"Wir werden hier ein bisschen ins kalte Wasser geworfen", sagt der 20-jährige Dario Manzone. Ihre Vorgänger hätten sie nie gesehen und auch kaum Informationen. Der ausgebildete Hotelfachmann freut sich darauf, in einem kleinen Team zu arbeiten und seine eigenen Ideen und Inputs einzubringen, mehr Freiheiten und geregelte Arbeitszeiten zu haben.
"Sowas müsste man haben"
Dass es überhaupt zu der Konstellation Vater und Sohn im Pavillon kommt, ist eigentlich ein Zufall. Der markante Bau hat Adriano Manzone schon seit Jahren gefallen, wenn er jeweils daran vorbei fuhr. Als er dann kürzlich einen Zettel an der Tür hängen sah, dass das Gebäude zu vermieten sei, zögerte er nicht lange. Schon einen Tag später reichte er bei der Vermieterin, der BLS, ein Konzept ein - und überzeugte. Dass es sich nur um eine Zwischennutzung handelt, bis der Bahnhof umgebaut wird, stört ihn nicht. Drei bis fünf Jahre könne die Snack Bar sicher bleiben.
Sohn Dario, der gerade seine Ausbildung abgeschlossen hat, war auch auf der Suche nach einer beruflichen Veränderung - Die Idee, ein eigenes Geschäft aufzubauen, kam für ihn wie gerufen. Bis zur Eröffnung dauert es noch eine gute Woche. Immer mehr Zeit verbringen Adriano und Dario Manzone daher in Grosshöchstetten im Pavillon. "Langsam macht sich ein bisschen Nervosität breit", sagt Adriano Manzone. Aber auch eine grosse Vorfreude. "Sowas müsste man haben", habe er sich früher immer gedacht, wenn er am Pavillon vorbei kam. Dieser Wunsch geht nun in Erfüllung.
[i] Eröffnung Caffè Pavillon Snack Bar am Bahnhof Grosshöchstetten am Montag, 9. September. Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, 7 bis 18 Uhr.