Grosshöchstetten: Für einmal ohne grosse Emotionen

Keine allzu hitzigen Diskussionen an der Gemeindeversammlung Grosshöchstetten: Wahrscheinlich waren die Emotionen bereits an den Infoveranstaltungen zur Kollektivunterkunft und zur Fernwärme verpufft. Und Gemeindepräsidentin Christine Hofer hatte für einmal einen etwas einfacheren Job.

Pascale Groschel, pascale.groschel@bern-ost.ch

Der allgemeine Haushalt schliesst die Rechnung 2023 mit einem Minus von 680'000 Franken ab. Budgetiert war ein Minus von 640'000 Franken. Dem war eine lebhafte Diskussion zwischen einem Einwohner mit Gemeinderätin Caroline Devaux (FDP) und Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP) vorangegangen.

 

Während Devaux den diskussionsfreudigen Einwohner darauf hinwies, dass er sich im nächsten Jahr für ihren Posten zur Verfügung stellen könne, bot ihm Hofer mehrmals ein Gespräch an: Sie wolle ihm gerne das Budget erklären. Trotz dieser Diskussion wurde die Jahresrechnung einstimmig genehmigt.

 

Rund um den Hauswirtschaftsunterricht

Aktuell besuchen die Schüler:innen der Oberstufe in Halbklassen den Hauswirtschaftsunterricht (neu WAH: Wirtschaft, Arbeit, Haushalt) in Biglen oder Zäziwil. Dies, weil in Grosshöchstetten keine Schule dafür ausgestattet ist. Dadurch seien Grosshöchstetten von den beiden Gemeinden abhängig und unflexibel.

 

Ausserdem kostet dies Grosshöchstetten 20’000 Franken Miete. Zudem beschäftigt in letzter Zeit der Lehrplan 21, der mehr Gruppenräume voraussetzt: «Diese fehlen in beiden Schulhäusern, und die Gruppenarbeiten werden im Flur gemacht.»

 

Es gibt Ideen…

Die Lösung dafür sei, den Raum hinter der Aula in zwei Gruppenräume und eine Schulküche umzubauen. Das Musikzimmer, das sich aktuell dort befindet, würde somit ins Untergeschoss verlegt werden.

 

Die Kosten für dieses Vorhaben beträgt 290 000 Franken. Dadurch seien die Bedingungen zeitgemäss und die Gemeinde unabhängig von anderen Gemeinden. «Durch die Investition können wir die laufenden Kosten senken», sagt Gemeinderat Peter Däpp (FDP).

 

…und der Kredit wurde angenommen

Die Geschäftsprüfungskommission habe es durchgesehen und ist «der Meinung, dass man das so machen sollte». Dies sorgte für einige Schmunzler im Raum. Kurz darauf wurde der Antrag für den Verpflichtungskredit einstimmig angenommen.

 

Antwort Thalibühl: Wohl Mitte Juli

Weiter informierte der Gemeinderat über verschiedene Themen. Unter anderem, dass beim Fahrverbot Thalibühl eine Begehung der Strecke stattgefunden hat mir der Regierungsstatthalterin, dem zuständigen Gemeinderat und dem Beschwerdeführer. Nun werde eine Antwort seitens Regierungsstatthalteramt per Mitte Juli erwartet.

 

Wie lange darf man gratis parkieren?

Beim Thema Parkplatzbewirtschaftung seien immer wieder Gespräche am Laufen: Wie lange soll man gratis parkieren dürfen? Wie sollen die Tarife sein? In der ganzen Gemeinde soll ein einheitliches und einfaches System angewendet werden.

 

Während der Gemeinderat auf eine Bezahlung durch eine App setzt, wünscht sich die Bevölkerung aber die Möglichkeit, auch bar bezahlen zu können. Alle Parkplätze sollen 24/7 bewirtschaftet werden. Nun werden ein Reglement ausgearbeitet und die Umsetzung soll im nächsten Jahr folgen.

 

Pumptrack-Eröffnungsfest verschoben

«Der Pumptrack chunnt… scho gli… scho gli.. chli speter», beginnt Gemeinderätin Karin Wüthrich Leemann. Die Arbeiten hätten pünktlich begonnen, jedoch habe es anschliessend «jede Tag gschiffet». Somit sei es nun zu einer Verspätung gekommen von drei Wochen. Das Eröffnungsfest wurde nun verschoben auf den 20. September, welches unter anderem mit einer Bikeshow von Profis beinhalte.

 

Bei der Ortsplanungsrevision habe die zweite Mitwirkung stattgefunden, welche beim AGR nachgereicht wurde und nun werde auf Rückmeldung gewartet.

 

Projekte für die Dreifachturnhalle

Die Gemeindepräsidentin orientierte die Anwesenden darüber, dass vier Teams spannende Projekte für die Dreifachturnhalle eingereicht haben. Bei der Jurierung wurden nun drei Teams ausgewählt, welche nun ihre Idee ausarbeiten mit den erhaltenen Rückmeldungen. Diese werden anschliessend im September vorgestellt.

 

Kollektivunterkunft und Wärmeverbund

Die Themen Kollektivunterkunft und Wärmeverbund ENGH wurden nur kurz angesprochen, da vor kurzem zu beiden Themen je eine Informationsveranstaltung stattgefunden hat (BERN-OST berichtete).

 

Als Hofer anschliessend den Anwesenden das Wort übergeben wollte, meldete sich niemand. Hofer vermutete den Grund zu kennen: «Niemer? I weiss, dir weit aui hei go schutte luege.» Damit verabschiedete sie die Bürger:innen.


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Erstellt: 25.06.2024
Geändert: 25.06.2024
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