Grosshöchstetten - Wunschliste für 18,8 Millionen

Der Gemeinderat plant umfassend: Um längerfristig genügend Raum für Schule, Vereine und Verwaltung zu haben, möchte er über 18 Millionen Franken investieren.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ

Grosshöchstetten wächst. Innerhalb der letzten sieben Jahre ist die Bevölkerung um gut 300 auf 3500 Personen angewachsen. Damit einher geht ein steigender Platzbedarf in den Schulen, die derzeit rund 450 Kinder besuchen. Beispielsweise für die Turnlektionen müssen sie nach Zäziwil oder ins Schwimmbad ausweichen.

Eine Kommission hat nun einen Sanierungsplan für die gemeindeeigenen Liegenschaften und ein Schulraumkonzept erarbeitet sowie den Raumbedarf der Verwaltung und Vereine abgeklärt. Gestern ist der Bericht veröffentlicht worden, der bis am 31. August in der Vernehmlassung sein wird. Herzstück der Planung sind fünf Varianten, von denen zwei den Bau einer Dreifachsporthalle mit einbeziehen (siehe Kasten). Falls sich die Bevölkerung für eine billigere Variante ohne Neubau aussprechen würde, müsste früher oder später trotzdem eine neue Halle gebaut werden, gibt die Kommission zu bedenken. An einem Informationsabend stellte sie die Varianten und deren Hintergrund sowie Kostenschätzungen vor.

Langfristige Planung

Bei den Kostenschätzungen für die Sanierungs-, Um- und Neubauvarianten sind Abschreibungen und Folgekosten bereits einberechnet. Die Kosten für die Varianten ohne Dreifachsporthalle werden auf zwischen 6,2 und 8,8 Millionen Franken geschätzt. Ein Hallenneubau würde die Kosten bis auf 18,8 Millionen Franken hochtreiben. «Ein grosser Brocken», wie Gemeinderat Magnus Furrer (Freie Wähler) am Informationsabend einräumte. Trotzdem würde der Gemeinderat eine Variante mit einem Hallenneubau bevorzugen. Die Projekte sollen langfristig, das heisst in einem Zeitraum von rund zwanzig Jahren, realisiert werden. Eine Steuererhöhung von bis zu 2 Steuerzehnteln wäre unumgänglich. Die heutige Steueranlage liegt bei 1,42 Einheiten.

Und die Parkplätze?

Die volle Aula zeigte, dass die Projektplanung in der Bevölkerung auf grosses Interesse stösst. Es kamen zustimmende Voten und Applaus, aber auch kritische Fragen. Eine grosse Sorge gilt den fehlenden Parkplätzen. Jemand wollte gar wissen, ob unter der neuen Sporthalle ein Parkhaus gebaut würde. Die Problematik sei dem Gemeinderat bewusst, sagte Magnus Furrer und versprach: «Parkplätze werden ebenfalls in die Planung einbezogen.» Vereinsmitglieder äusserten Vorbehalte. Sie haben den Eindruck, dass mit einer Sporthalle Musik- und Singvereine aussen vor bleiben würden. Dem sei nicht so, konterte Furrer. Die Vereine würden in die Planung einbezogen. «Aber Priorität hat die Schule.»

Die Varianten

Zwei Varianten konzentrieren sich auf die Sanierung von Primar- und Sekundarschulhaus und den Bau eines Kindergartens mit Nebenräumen. Die Gemeindeverwaltung, die schon lange unter Platznot leidet, würde ins sanierte Rosigschulhaus ziehen, falls dieses nicht verkauft würde.

Die vom Gemeinderat bevorzugten Varianten sehen den Bau einer Sporthalle auf dem Rasenplatz neben der Sekundarschule vor. Die alte Turnhalle würde umgebaut und umgenutzt.lfc


Vernehmlassungsunterlagen: www.grosshoechstetten.ch und auf der Verwaltung


Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 07.05.2015
Geändert: 16.09.2015
Klicks heute:
Klicks total: