Grosshöchstetten - Wird aus der Militärunterkunft doch noch ein Asylheim?

Die Aufnahme von Asylsuchenden bleibt in Grosshöchstetten weiter ein Thema. Laut dem Radiosender Neo1 haben sich die GVB-Vorschriften für Asylunterkünfte seit letztem Sommer geändert. Damit könnte der Umbau der Militärunterkunft günstiger werden.

Carla Reinhard, carla.reinhard@bern-ost.ch
Im Oktober 2015 entschied das kantonale Amt für Migration und Personenstand, dass sich die Militärunterkunft in Grosshöchstetten nicht als Asylheim eignet. Der Grund: Die Unterkunft sei nicht sicher genug und müsste umgebaut werden, was zu hohe Kosten verursachen würde.

GVB erlaubt günstigere Alternativen

Laut dem Radiosender Neo1 hat sich diese Situation nun aber geändert. Die Gebäudeschutzversicherung GVB erlaube mittlerweile günstigere Alternativen, wenn der Umbau zu teuer sei, so zum Beispiel eine Funkbrandanlage anstatt eine verkabelte Brandschutzanlage.

Umbau der Militärunterkunft könnte wieder zum Thema werden

Kann nun die Militärunterkunft doch umgebaut werden? "Es ist durchaus möglich, dass dies aufgrund der angepassten Vorgaben der Gebäudeversicherung wieder ein Thema wird", so der Grosshöchstetter Gemeindepräsident Martin Steiner. Die neuen Vorschriften habe die Gemeinde aber noch nicht erhalten. Man warte auf die Kontaktaufnahme durch die Kanton. Martin Steiner rechnet in den nächsten Wochen damit.

Bereits 35 Asylsuchende in Grosshöchstetten

Dass unabhängig von der Militärunterkunft bereits 35 Asylsuchende in zwölf Wohnungen in Grosshöchstetten untergebracht sind, erfuhr die Gemeinde erst am letzten Montag. Dies habe die Heilsarmee am Gedankenaustausch zwischen Gemeinde, Kanton, Ortsparteien und Kirchen mitgeteilt. Dass die Gemeinde davon nichts wusste, findet Martin Steiner nicht schlimm. Man werde aber nun im Gemeinderat aktiv werden und eine Arbeitsgruppe bilden, um die Situation zu besprechen.

Kanton übernimmt die Leitung

Zum Gedankenaustausch zieht der Gemeindepräsident eine positive Bilanz. "Es war für die Gemeinde sehr entlastend", erklärt er. "Die Heilsarmee und der Kanton haben uns aufgezeigt, dass nicht wir den Lead übernehmen müssen." Es sei der Kanton, der im Asylwesen die Leitung übernimmt und mit den Gemeinden zusammenarbeitet.

Wie es mit der eigentlich bereits abgeschriebenen Militärunterkunft unter diesen neuen Umständen weitergeht, wird sich also in einigen Wochen zeigen.

[i] Siehe auch...

"Grosshöchstetten rechnet mit Flüchtlingsaufnahme: "Wir wollen proaktiv sein"  vom 23.12.2015
"Grosshöchstetten - Keine Asylsuchenden in Militärunterkunft" vom 14.10.2015
"Flüchtlingsstrom: Bald ein Asylzentrum in Grosshöchstetten?" vom 12.8.2015

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Erstellt: 18.02.2016
Geändert: 19.02.2016
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