Grosshöchstetten - Vorläufiger Deckel auf das Debakel

Nächsten Sonntag soll an der Urne in Grosshöchstetten der Deckel auf das Hallenbad-Finanz-Debakel gesetzt werden. Aber nur vorläufig: Über eine Untersuchungskommission wird später entschieden.

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Der Gemeinderat von Grosshöchstetten ruft die Stimmenden auf, Ja zu sagen zum Nachkredit von 1,14 Millionen Franken für die Sanierung und Erneuerung des Schwimmbades. Auf den geplanten Wellness-Pavillon soll verzichtet werden.

FDP, SVP, BDP, SP, EVP: Diese fünf Ortsparteien stehen hinter dem Gemeinderat. Sie haben die Parolen beschlossen: Ja zum Nachkredit, Nein zur Weiterplanung einer Sauna und eines Wellnessbereiches.

Die Parolen wurden freudlos gefasst. FDP und EVP fordern "juristische Schritte", die SVP will die Sanierung resignierend "so zum Abschluss bringen", die BDP ist "befremdet über Ursachen und Ausmass der Kostenüberschreitung", die SP entschied sich nur "zähneknirschend".

Aus der Reihe der Parteienparolen tanzt die Freie Wählergruppe: Sie sagt zwei Mal Nein: "Warten wir ab, bis die definitive Bauabrechnung vorliegt, nur zu diesem Zeitpunkt kann abschliessend über einen Nachkredit abgestimmt werden."

Was passiert nach der Volksabstimmung? Es ist zu erwarten, dass am nächsten Sonntag Nein gesagt wird zur Weiterführung der Planungsarbeiten für einen Wellnessbereich. Weniger sicher ist das Ja zum Nachkredit.

Ob Ja oder Nein: Die Stimmberechtigten werden nach der Volksabstimmung eine weitere Frage zu klären haben: "Sie können an der nächsten Gemeindeversammlung verlangen, dass eine Untersuchungskommission eingesetzt wird", heisst es in der Abstimmungsbotschaft.

Mit der Abstimmung ebenfalls nicht abgeschlossen sind gemeindeinterne Konsequenzen. Der Gemeinderat schreibt: "Die Prozesse innerhalb der Gemeinde wurden und werden detailliert überprüft".

www.grosshoechstetten.ch

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 19.09.2010
Geändert: 19.09.2010
Klicks heute:
Klicks total: