Grosshöchstetten - Umfahrungen sind zu teuer
Am Montag wurde ein Verkehrskonzept für den Raum Konolfingen-Grosshöchstetten-Bowil vorgestellt.
Morgens und abends leidet die Region zwischen Worb und Bowil unter Stau. Etwa in Grosshöchstetten: Hier fahren täglich bis zu 17'000 Motorfahrzeuge durch den Ortskern. Nicht anders sieht es in Konolfingen und Münsingen aus. Die Region Kiesental hat diese Problematik erkannt und Studien in Auftrag gegeben. Eine Kommission der Regionalverkehrskonferenz Bern-Mittelland hat eine Korridorstudie erarbeitet. Planer Urs Dubach hat sie in Grosshöchstetten vorgestellt.
Geplant bis 2030
Planer berechneten, dass die Bevölkerung im Kiesental bis 2030 um sechs Prozent zunimmt, die Beschäftigten um drei Prozent. Dies zieht beim öffentlichen Verkehr (ÖV) ein Wachstum von 50 und beim Autoverkehr von 20 Prozent nach sich. Damit verbessert sich der ÖV-Anteil am Gesamtverkehr gegenüber heute ganz leicht. Aber es gibt es noch viel zu tun. Mehr Züge und Busse sollen das Problem des schon heute überlasteten ÖV lösen, möglichst bezahlbar.
Als weitere Probleme nannte Planer Urs Dubach fehlende Velo-Verbindungen und mangelhafte Sicherheit für Fussgänger. Darauf will man sich inskünftig in den Dörfern des Kiesentals konzentrieren. Die Kosten für Velostreifen, breitere Trottoirs, Pförtner bei den Dorfeingängen und Sicherheitsinseln bei den Fussgängerstreifen sowie Verbindungssträsschen, um Quartiere zu entlasten. Die Kosten für solche Massnahmen schätzt man auf rund 16 Millionen Franken.
Teure Umfahrungen
Die Kommission befasste sich auch mit Umfahrungsstrassen. Sie wären teilweise untertunnelt und kämen zwischen 120 und 280 Millionen Franken zu stehen. «Uns steht ein Jahresbudget von 35 Millionen Franken zur Verfügung», stellte Kreisoberingenieur Ueli Weber diese Kosten in Relation mit der Realität. Webers Aussage sass. Diejenigen im Publikum, die sich zuvor für eine «grosszügige Planung» ausgesprochen hatten, verstanden am Ende, dass Umfahrungen oder gar Tunnels nicht finanzierbar sind.