Grosshöchstetten - Über Kirchenanbau entscheidet das Volk

Damit die Kirche saniert und ein Anbau realisiert werden kann, muss das Baureglement geändert werden. Dafür braucht es eine Urnenabstimmung.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ

Ohne die entsprechende Ergänzung im Baureglement von Grosshöchstetten kann der Anbau der Kirche nicht realisiert werden. Im heutigen Artikel 42 steht bloss «Kirche, bestehend». Am 18. Mai wird das Volk an der Urne darüber abstimmen, ob der Artikel neu so lautet: «Kirche, bestehend; untergeordnete Anbauten in Absprache mit der Denkmalpflege sind möglich, es gelten die baupolizeilichen Masse der Kernzone.» Diese Reglementsänderung braucht es, weil mit dem geplanten Anbau der bestehende Grundriss der Kirche überschritten würde. Das Baugesuch dafür ist derzeit publiziert. Die Baubewilligung kann erst nach der Urnenabstimmung erteilt werden.

     

2-Millionen-Projekt

     

Letzten Herbst hat die Kirchgemeindeversammlung Grosshöchstetten einen Projektkredit von 2,15 Millionen Franken bewilligt. Dies ermöglicht die Totalsanierung der Kirche und einen modernen Mehrzweckbau im Hang daneben.

     

Kirchgemeindepräsident Johannes Flückiger nahm das positive Abstimmungsresultat erleichtert zur Kenntnis. Im Vorfeld der Abstimmung hatte er Opposition aus den anderen Pfarrkreisen (Bowil/Oberthal, Zäziwil/Mirchel) befürchtet.  Aber auch von dort kam Zustimmung. Bevor der Kredit der Kirchgemeindeversammlung vorgelegt wurde, hatte sich die Baukommission bei der politischen Gemeinde Grosshöchstetten erkundigt, ob dem Bauprojekt keine baurechtlichen Hindernisse im Wege stehen würden. «Man sagte uns: Nein, es sei alles in Ordnung», sagt Flückiger.

     

Politik befindet über Kirche

     

Kurz nach dem Ja zum Projektkredit sei aber ein Brief der Gemeinde gekommen mit  der Mitteilung, dass eine Ergänzung des Baureglements und damit eine Urnenabstimmung nötig sei. Faktisch sei es nun so, sagt Johannes Flückiger, dass die politische Gemeinde über die Geschicke der Kirchgemeinde befinde. Ursprünglich hätten die Arbeiten an und bei der Kirche Anfang Mai starten sollen. Da aber die Baubewilligung erst nach der Urnenabstimmung erteilt werden kann,  dürfte sich der Baubeginn um mindestens zwei Wochen verzögern.   Es ist ein ambitiöses und teures Projekt für die Kirchgemeinde. Die 2 Millionen Franken werden mit Fremdkapital finanziert. Bei einem  Zinssatz von 4 Prozent werden sich die jährlichen Folgekosten auf rund 200 000 Franken belaufen,  Amortisation inbegriffen. Damit nimmt die Kirchgemeinde bis 2018 rote Zahlen in Kauf.

 

[i] Urnenabstimmung am 18. Mai.


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Erstellt: 19.04.2014
Geändert: 19.04.2014
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