Grosshöchstetten - Swingen mit dem Schwingbesen

Die Gruppe «My Kung Fu» aus Winterthur spielte in der "kühltür" Grosshöchstetten experimentelle Popsongs in ungewohnten Klangfarben. Im Vorprogramm trat «Migre le Tigre» auf.

jsg / Wochen-Zeitung
Ihr Sound wird Indie- oder Kammerpop genannt und beinhaltet überraschende, detailreiche Komponenten. Neben Gitarre, E-Bass und Schlagzeug, den «gewohnten» Instrumenten also, setzen die begabten fünf Musiker unter anderem das Akkordeon, eine alte Schreibmaschine, ein Glockenspiel, eine Glasschüssel mit Marmeln, eine Pfanne samt Schwingbesen und das Theremin ein. Letzteres ist ein elektronisches Instrument, das durch die Position der Hände des Spielers zwischen zwei Elektroden berührungslos Töne erzeugt.

Die Mischung dieser Mittel mit den üblichen ergab eine spannende und immer wieder wechselnde akustische Form, welche die Zuhörer nach anfänglicher Zurückhaltung in den Bann zog. Schade, dass das Publikum, trotz indirekter Anspielung des Bandleaders lange Zeit unaufmerksam Small-Talk betrieb, statt die Musik zu geniessen. Der kernige, durch die meist dumpfe Perkussion und eben die «Spielzeuge» untermalte Sound, ging zu Herzen und beeindruckte tief.

Der im Vorprogramm aufgetretene «Migre le Tigre», ursprünglich aus der Region stammend, ist eher im Punk-Rock anzusiedeln. Mit seiner Gitarre überzeugte er mit stupenden Riffs und einer exzellenten Technik, während der Einsatz der Stimme noch etwas zu aufgesetzt und entwicklungsbedürftig erscheint. Allemal aber eine mutige Darbietung des jungen Rockers, die von den «Kühltür»-Gästen gewürdigt wurde.

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 24.01.2013
Geändert: 24.01.2013
Klicks heute:
Klicks total: