Grosshöchstetten - Schlussspurt mit "Heldelieder"
Der Berner Singer-Songwriter Trummer trat mit seinem neuen Album in der Kühltür auf. Ein aufmerksames Publikum lauschte gebannt seinen Geschichten.
Nach drei Jahren erschien im Februar 2014 das CD-Hörbuch «Heldelieder», welches Trummer als Schlussspurt bezeichnet. Es beinhaltet szenische Texte, Songs und Illustrationen in der Monotypie-Technik des Zürcher Grafikers Andreas Gefe.
Trummer und seine Begleiter Nadia Stoller (Akkordeon) und Samuel Baur (Perkussion) zelebrierten berndeutsche Lieder von Menschen unterschiedlicher Herkunft, deren Wege sich in «Elenis Bar» kreuzen. Ergänzt wurden sie mit gesellschaftskritischen Darstellungen und gesprochenen Texten zur Information über die einzelnen Personen.
Neben dem Dauergast Jenä wurden unter anderem Eleni, die Barbetreiberin, Ismael, der in Kenia die grosse Liebe suchte, der vereinsamte Onkel Fred, Cecylia und Ludmilla, die sich in der Schweiz nicht wohlfühlen, ausführlich porträtiert. Daneben kamen auch Schauplätze, andere Personen oder fremde Länder, zu denen die Barbesucher einen Bezug haben, gesanglich vor.
Langer Prozess
Trummer hat mehrere Jahre an diesem Hörbuch gearbeitet, fügte ältere und neue Lieder bei und bereiste auch die genannten Orte und Länder. So entstand ein authentisches, feinfühliges Werk. Die Texte sind anspruchsvoll, mal traurig, mal freudvoll, mal poetisch oder auch rockig.
Für Abwechslung ist jedenfalls gesorgt. Schön wirkte zwischen den Songs das Ausstellen der Bilder von Gefe, so dass am Schluss fast eine Galerie entstand. Lobenswert auch die dezente, passende Lichtgestaltung für die Bühne und die perfekte Aussteuerung von Stimme und Begleitinstrumenten.
Das Publikum trug das Seine zum erfolgreichen Abend bei indem es aufmerksam und, wo nötig, mäuschenstill Trummers Geschichten lauschte. Bleibt als Fazit die Aussage von Schriftsteller Pedro Lenz: «Wem das Kunst-Hör-Song-Lesebuch ‹Heldelieder› nicht ans Herz geht, hat vielleicht gar keines!»