Grosshöchstetten - Reggae-Stimmung in der "Kühltür"

Luca Bochicchio, alias de Luca, erfüllte mit seiner Band Dubby Conqueros das Lokal mit karibischen Rhythmen. Der Funke sprang jedoch erst kurz vor dem Konzertende.

jsg / Wochen-Zeitung
Die vier jungen, musikalisch versierten und technisch grandios spielenden Interpreten konnten sich längere Zeit nicht als homogene Band präsentieren. Zu sehr waren sie mit ihren eigenen Parts und Instrumenten beschäftigt, die Stücke kamen eher monoton, wenig spontan ans Publikum in der «Kühltür». De Luca, wohl omnipräsent auf der Bühne, versuchte erst vergeblich, den «Draht» zu schaffen, die Anweisungen und Erklärungen verhalten oft ungehört und wirkten aufgesetzt. Ein Augen- und Ohrenschmaus war dagegen die Beobachtung der Musikalität und Technik beim Bongospieler, Drummer und Keyboarder. Da ihre Instrumente stark ausgesteuert wurden, ging aber die textliche Aussage de Lucas meist völlig unter, der Gesang, in Mundart und italienisch war lediglich Ergänzung.

Fragt sich, ob die Band und de Luca eine Aussage überhaupt wollen, oder ob dies im Reggae-Stil gar nicht Platz hat. Als Highlight in der ersten Phase des Konzerts stellte sich immerhin der Song «Routine» heraus, bei dem ausgerechnet Rhythmus- und Dynamikwechsel vorkamen. Hier wurde die Routine Lügen gestraft.

Je später, desto besser


Je später der Abend, desto besser formierten sich die Jungs auf der Bühne. Die anfängliche Monotonie machte einer spontanen, lockeren Interpretation Platz. Wie wenn es jetzt nicht mehr drauf ankäme, wurde freier, Jamartig musiziert und das Publikum bekam das karibische Feeling, das mit einem Exkurs in den Hip-Hop-Genre bereichert wurde, in die Beine. Bei den geforderten Zugaben zeigte die Band nochmals auf, dass sie durchaus das Zeug zu einem unterhaltenden, zum Mittanzen lockenden Auftritt hat.

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Erstellt: 29.11.2012
Geändert: 29.11.2012
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