Grosshöchstetten - Löwen tischt altes Gemüse auf

Im Frühjahr 2015 will der Muriger Rechtsanwalt Michael Elsaesser den Landgasthof Löwen wiedereröffnen. Im neuen Anbau werden acht Wohnungen eingebaut.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ

Der Landgasthof Löwen in Grosshöchstetten ist geschlossen. Aber im Gebäude und hinter den Kulissen herrscht Betriebsamkeit. «Mit der jetzigen Renovation wird das 1786 erstellte Gebäude zu seiner Ursprünglichkeit zurückgeführt», verspricht Michael Elsaesser. Der Rechtsanwalt aus Muri ist neuer Besitzer der Liegenschaft. Der Anbau mit der Küche und dem Löwensaal wurde kürzlich abgerissen und wird wieder aufgebaut, als Wohnhaus mit sechs Wohnungen. Zwei weitere sind im Dachstock des Löwen vorgesehen, und neu gibt es auch wieder einen Durchgang zwischen Gasthaus und Tenne. Unter dem neuen Anbau entsteht eine Einstellhalle mit acht Plätzen. Trotz aller Umbauarbeiten soll das Haus in seinem traditionellen Stil erhalten bleiben, das ist dem Bauherrn wichtig. Aber auch, dass der Löwen mehr als ein Landgasthof unter vielen sein wird. «Wir wollen unseren Gästen Erlebnisse bieten, die vom Alltäglichen abweichen», versichert Elsaesser, der den Löwen im kommenden Frühling wiedereröffnen möchte. Bereits schaut er sich nach einem Pächter um.


Samen alter Gemüsesorten

Michael Elsaesser ist ein begeisterter Gärtner. Deshalb kam er auf die Idee, die «Löwensämerei» einzurichten. Dort wird eine grosse Auswahl an Pro-Spezie- Rara-Samen alter Gemüse- und Kräutersorten zum Verkauf angeboten. Alle Samenbriefchen sind mit einer Nummer versehen. Diese können in einer alten Telefonkabine, die neben der Gaststube zu stehen kommt, eingegeben werden. Mit dem Eintippen der Nummer verwandelt sich die Kabine in ein Mini-Kino: Auf einem Bildschirm werden Informationen des gewählten Gemüses zu sehen sein. Das ist aber noch nicht alles: Die Restaurantküche wird inskünftig solche alte Gemüse auch den Gästen auftischen. Elsaesser ist jetzt schon auf der Suche nach Produzenten, die ihm alte Gemüsesorten liefern können. Eine weitere Neuerung ist der Gewölbekeller, der mit einem Cheminée abgetrennt wird. Der ursprünglich eingebaute Bierkeller wird abgeschnitten, damit entsteht eine Bühne. Dort finden inskünftig Feste, Konzerte, Vorträge und Lesungen statt. Der Löwen wird auch zum Hotel. Es werden vier Zimmer eingebaut, zwei davon mit Küche. «Bei der Renovation wollen wir Altes sorgsam erhalten und mit Neuem kombinieren», verspricht Elsaesser.


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Erstellt: 06.09.2014
Geändert: 06.09.2014
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