Grosshöchstetten - «Kummerbuben» bereiten Freude

Die Kühltür startete ihre Jubiläumssaison mit dem Auftritt der Berner Band «Kummerbuben». Auf der Bühne und im Publikum floss viel Herzblut.

jsg, Wochen-Zeitung
Mit Rumpelrock, Fernwehfolk und Draufgängerpolka werden die sechs Musiker charakterisiert, die vor ein paar Jahren als Berner Nachwuchsband das Schweizer Volkslied zu erneuern begannen. Ihre oft schrägen, skurrilen, in etlichen Musikstilen herumschwirrenden Lieder faszinieren durch ungeahnte musikalische und rhythmische Einfälle, packende Soli und Improvisationsgabe.

Etliche der interpretierten Songs sind noch unveröffentlicht und wurden, kaum geprobt, unverfroren dargeboten. Die Kummerbuben kannten keinen Kummer, sie bereiteten und hatten selber Freude.

Volkslieder und Chansons


Sehr wirkungsvoll, von den am Anfang etwas gleichförmigen Stücken abweichend, ertönten die Volkslieder «Aenneli wo bisch geschter gsi», «Du fragsch mi wär i bi» und «Es wott es Froueli z’Märit ga». «Le coq est mort» nebst zwei einfühlsamen französischen Balladen ergänzten die bekannten, jedoch bis zur totalen Verfremdung zelebrierten Melodien.

Die eingestreuten Soli mit Banjo, Sax, Klarinette und Gitarren wirkten überzeugend. Bei den meisten Interpretationen wurde jedoch leider die Stimme des Leadsängers etwas zu wenig stark ausgesteuert, so dass man die Worte, die es wert gewesen wären, schlecht verstand. Die ganze Begleit-combo war im Verhältnis zu laut.

Als die «Buben» nach einer knappen Stunde bereits die Bühne räumen wollten, verlangte das vorwiegend junge Publikum Zugaben, die auch gewährt wurden und schliesslich gerade halb so lange dauerten, wie das ganze vorgesehene Konzert. Vermutlich wissen die Bandmitglieder jedoch wie ihre Fans reagieren und spannen sie deshalb etwas auf die Folter. Der Start in die zehnte Kühltürsaison ist damit bestens gelungen.

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Erstellt: 30.10.2014
Geändert: 30.10.2014
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