Grosshöchstetten - Kinder als kleine Retter in der Not

In einem Ferienspass-Kurs lernten Kinder aus der Region Wissenswertes über Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst.

Franziska Aeschlimann, Wochen-Zeitung
Ferienspass ist ein Angebot an Ferienaktivitäten, das sich an Schülerinnen und Schüler aus der Region richtet und von der Juko (Jugendkommission der reformierten Kirche der Bezirkssynode Konolfingen) und der Jugendfachstelle Konolfingen durchgeführt wird.
Am 24. Juli fand, wie schon eine Woche zuvor beim Feuerwehrmagazin Grosshöchstetten, ein Kurs der Kantonspolizei Bern, der Feuerwehr Grosshöchstetten und des Rettungsdienstes des Regionalspitals Emmental statt. Hierbei lernten die 1.- bis 6.-Klässler das richtige Verhalten im Notfall.

Anfassen und ausprobieren

Dabei ging es teilweise laut zu und her. Schliesslich wusste auch bei den Kleinsten jeder schon etwas zum Thema, vor allem über die Arbeit der Polizei. Alle redeten durcheinander, erzählten Geschichten von Nachbarn, Freunden, Grosseltern und Spongebob oder stellten Fragen zu waghalsigen Verfolgungsjagden. Die volle Aufmerksamkeit hatte Andrea Schär, Mitarbeiterin der Kantonspolizei Bern, nur dann, wenn sie eines ihrer zahlreichen Arbeitsgeräte hervorholte. Schliesslich ging es in dem Kurs nicht primär ums Zuhören, sondern vor allem um die eigenen Erfahrungen. Abgesehen von den Waffen durfte alles aus- und anprobiert werden. Obwohl der Versuch bei den Handschellen misslang – sie waren für die zarten Kinderhände einfach zu gross und rutschten gleich wieder ab –, waren die Kinder spätestens nachdem sie in der vollen Ausrüstung eines Polizisten gesteckt hatten, vollkommen begeistert.

Praktische Fragen

Dennoch wurden auch Fragen praktischer Natur geklärt. Wie beispielsweise, was man tun sollte, wenn man von einer unbekannten Person angesprochen wird.

Von der Feuerwehr lernten die Kinder mit einer Löschdecke umzugehen und was zu tun ist, wenn der Weihnachtsbaum der Grossmutter in Flammen aufgeht. Ausserdem konnten sie sich bei einem Spiel gleich selber als Feuerwehrmänner und -frauen üben. Müde waren sie danach noch lange nicht und stritten sich deshalb regelrecht darum, wer sich als Versuchsperson auf die verschiedenen Transportmöglichkeiten des Rettungsdienstes schnallen lassen dürfe. Fazit der Kinder: Besonders bequem sind sie alle nicht. Also lieber keinen Unfall bauen.

Auch die Einrichtung des Rettungswagens vermochte die Kinder zu begeistern. Allerdings nahm die Anzahl der Freiwilligen spätestens nachdem Sanitäter Samuel Widmer die Nadeln und Schläuche hervorgeholt hatte, drastisch ab. Gelernt haben die Kinder an diesem Morgen unter anderem viel Praktisches für den Alltag. Aber es fand sich auch Zeit für Spiele und Spass und die etwas anderen Fragen. Fragen, die nur Kinder stellen können. Wie beispielsweise jene eines Erstklässlers, der misstrauisch die kugelsichere Weste musterte, welche die Polizistin rumzeigte, und schliesslich bemerkte: «Aber gäg Atombombä nützt diä äuä nid, gäu?»

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Erstellt: 29.07.2010
Geändert: 29.07.2010
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