Grosshöchstetten - Kalte Küche in der Badi

Nach nur zwei Jahren gibt Rolf Probst das Badi-Beizli wieder ab. Das Restaurant hat nie wirklich rentiert. Ab sofort müssen Badegäste mit Snackautomaten vorliebnehmen.

Martin Burkhalter, Berner Zeitung BZ

Seit dem Umbau des Schwimmbads vor gut fünf Jahren steht es um das Badi-Beizli in Grosshöchstetten nicht zum Besten. Der erste Pächter kündigte bereits nach eineinhalb Jahren. Laut Gemeindepräsident Martin Steiner (EVP) «aus wirtschaftlichen Gründen». Danach übernahm Rolf Probst die Räumlichkeiten mit jeweils dreissig Innen- und Aussenplätzen und einer Gastroküche. Er führte das Restaurant mit seiner Frau und zwei Angestellten. Nun hat auch er nach nur gerade zwei Jahren seinen Vertrag auf Ende Februar aufgelöst.

Auch Probst spricht von mangelnder Rentabilität. «Wir konnten zwar immer eine schwarze Null schreiben», sagt er, «aber ein Lohn lag für meine Frau und mich nie drin.» Sie hatten sich von Anfang an zwei Jahre Zeit gegeben. Im ersten Jahr habe es noch etwas besser ausgesehen. Letztendlich habe aber der schlechte Sommer 2014 den Ausschlag gegeben, jetzt aufzuhören. Im Grossen und Ganzen sei das Restaurant immer zu wenig lebendig gewesen, erklärt Probst. Auch Stammgäste habe es kaum gegeben, «nur manchmal eine Gruppe von fünf bis zehn Personen, die regelmässig auf einen Kaffee vorbeikam».

Minimaler Aufwand

Einen Nachfolger gebe es bisher nicht, sagt Gemeindepräsident Martin Steiner. Deshalb müssen sich die Badegäste nun mit Snackautomaten und einer Kaffeemaschine begnügen. Schleckzeug und allenfalls Sandwiches solle es weiterhin im Angebot haben, sagt Steiner. Der Personalaufwand wird aber auf ein Minimum beschränkt. Wie vor dem Umbau kümmere sich nun wieder das Badpersonal um die Räumlichkeiten. Für die Gäste bedeutet das mehrheitlich Selbstbedienung.

Wer trotzdem noch etwas Gekochtes zu sich nehmen will, kann dies künftig selber mitbringen: Denn die rund sechzig Plätze bleiben bestehen und dürfen neu für Picknicks genutzt werden. Bisher habe es keine negativen Reaktionen gegeben, sagt Chefbadmeister Alain Gottier. «Vor allem Familien begrüssen es, dass sie jetzt dort picknicken dürfen.» «Einen neuen Pächter wird es wohl nicht geben», sagt Gemeindepräsident Steiner. Aber für die Gastroküche würden Mieter gesucht. Er denke da etwa an einen Caterer. «Anfragen gibt es bereits.»

[i] Siehe auch News-Bericht
- "Angebot in Badi-Gastro reduziert" vom 19.03.2015


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Erstellt: 20.03.2015
Geändert: 20.03.2015
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