Grosshöchstetten - In Etappen in den Ruhestand
Er wirkt dynamisch und motiviert - so, wie einer, der soeben einen ersten Höhepunkt seiner unternehmerischen Tätigkeit erreicht hat. In Wirklichkeit ist der kurz vor seinem 67. Geburtstag stehende Hans-Ulrich Ramseier ein Aussteiger. Den
zvg / Berner KMU
Ursprünglich hatte Hans-Ulrich Ramseier vorgesehen, das 1919 gegründete Familienunternehmen in Grosshöchstetten dereinst der vierten Generation zu übergeben. Die berufliche Grundausbildung der zwei Söhne wies in Richtung Erfüllung dieses Vorhabens. Indes, die Söhne entschieden sich anders. Den Vater verbittert das nicht. Er erzählt begeistert von der intensiven Weiterbildung und den beruflichen Leistungen von Markus und Peter Ramseier.
Aus des Vaters Schilderungen ist Verständnis herauszuhören. Er akzeptiert die unternehmerischen Entscheide seiner Söhne genau so, wie er erwartet hat und weiterhin erwartet, dass auch seine Entscheide akzeptiert werden.
Vor unternehmerischen Entscheiden schreckt Hans-Ulrich Ramseier nicht zurück. Ebenso konsequent, wie er den Transportbereich seiner Firma ausgebaut hatte, setzte er einen Schlusspunkt, als Aufwand und Ertrag aus dem Gleichgewicht gerieten. Bereits 2003 hatte die auf Käsetransporte spezialisierte Firma Mühe bekundet, die Kosten deckende Preise zu erzielen.
Als sich die Situation 2004 weiter verschärfte, wurde beschlossen, das Transportgeschäft aufzugeben. Hans-Ulrich Ramseier weiss den Preiszerfall, der zu diesem Entscheid führte, zu erklären. Seit der Zulassung von Lastwagen mit 40 Tonnen Gesamtgewicht sind weniger Fahrzeuge nötig, um gleich viel Fracht zu transportieren. Allein das bewirke ein Überangebot an Fahrzeugen, argumentiert er. Hinzu komme, dass sich weiterhin Einzelpersonen, zum Beispiel Söhne von Bauern, die Land veräussert hatten, Lastwagen kauften und Transporte ausführten. Auch die Möglichkeit, Fahrzeuge zu leasen, begünstige den Schritt unerfahrener Leute ins Transportgeschäft.
Die Händler gingen dabei nahezu keine Risiken ein. Sobald die Leasing-Raten ausblieben, würden die Fahrzeuge zurückgeholt und an einen nächsten Interessenten weitergegeben. Auch die Lizenz, die Strassentransportunternehmen seit 2001 erwerben müssten, habe den Preiszerfall nicht gestoppt, bedauert Ramseier und fügt bei, in den Zusatzkursen, die zu dieser Lizenz führten, lernten die künftigen Unternehmer «nicht wirklich rechnen».
Zumindest Erfahrungen und Wissen weitergeben Der Verzicht auf Transporte beeinflusste den Entscheid des zweiten Sohnes von Ramseier, die Zukunft nicht im elterlichen Betrieb zu suchen. Das bewog den Vater, auch für das Reisegeschäft eine Nachfolgeregelung einzuleiten.
«Am einfachsten wäre es für mich gewesen, die Cars zu verkaufen und mich irgendwo als freier Mitarbeiter zu betätigen», berichtet Ramseier und fährt
fort: «Dazu war ich zu stolz. Ich wollte meine Erfahrungen und mein Wissen unbedingt an ein Familienunternehmen weitergeben. Ausserdem bin ich es der Kundschaft im Aaretal und im Emmental schuldig, in der Region weiterhin die Möglichkeit zum Bu-chen von Reisen zu bieten.» Von Ramseier zu Dysli, Wenger, Ramseier Die Lösung fand Ramseier zusammen mit der langjährigen Geschäftspartnerin, der Firma Dysli in Bern, zu der auch die Wenger Reisen AG in Interlaken gehört. Die Dysli AG ist inzwischen Minderheitsaktionärin der Ramseier AG mit der Option, den Betrieb dereinst ganz zu übernehmen. Die Ramseier AG betreibt zwar selber keine Cars mehr, verkauft aber unter dem Slogan «Dysli, Wenger, Ramseier» in Grosshöchstetten weiterhin Reisen. Zusätzlich fährt sie mit Kleinbussen die ÖV-Linie Grosshöchstetten-Zäziwil-Oberthal. Im Weiteren bleibt sie in der Region im Winterdienst tätig.
[i] Mehr über die Ramseier Reisen + Transporte AG...
www.grosshoechstetten.ch
Aus des Vaters Schilderungen ist Verständnis herauszuhören. Er akzeptiert die unternehmerischen Entscheide seiner Söhne genau so, wie er erwartet hat und weiterhin erwartet, dass auch seine Entscheide akzeptiert werden.
Vor unternehmerischen Entscheiden schreckt Hans-Ulrich Ramseier nicht zurück. Ebenso konsequent, wie er den Transportbereich seiner Firma ausgebaut hatte, setzte er einen Schlusspunkt, als Aufwand und Ertrag aus dem Gleichgewicht gerieten. Bereits 2003 hatte die auf Käsetransporte spezialisierte Firma Mühe bekundet, die Kosten deckende Preise zu erzielen.
Als sich die Situation 2004 weiter verschärfte, wurde beschlossen, das Transportgeschäft aufzugeben. Hans-Ulrich Ramseier weiss den Preiszerfall, der zu diesem Entscheid führte, zu erklären. Seit der Zulassung von Lastwagen mit 40 Tonnen Gesamtgewicht sind weniger Fahrzeuge nötig, um gleich viel Fracht zu transportieren. Allein das bewirke ein Überangebot an Fahrzeugen, argumentiert er. Hinzu komme, dass sich weiterhin Einzelpersonen, zum Beispiel Söhne von Bauern, die Land veräussert hatten, Lastwagen kauften und Transporte ausführten. Auch die Möglichkeit, Fahrzeuge zu leasen, begünstige den Schritt unerfahrener Leute ins Transportgeschäft.
Die Händler gingen dabei nahezu keine Risiken ein. Sobald die Leasing-Raten ausblieben, würden die Fahrzeuge zurückgeholt und an einen nächsten Interessenten weitergegeben. Auch die Lizenz, die Strassentransportunternehmen seit 2001 erwerben müssten, habe den Preiszerfall nicht gestoppt, bedauert Ramseier und fügt bei, in den Zusatzkursen, die zu dieser Lizenz führten, lernten die künftigen Unternehmer «nicht wirklich rechnen».
Zumindest Erfahrungen und Wissen weitergeben Der Verzicht auf Transporte beeinflusste den Entscheid des zweiten Sohnes von Ramseier, die Zukunft nicht im elterlichen Betrieb zu suchen. Das bewog den Vater, auch für das Reisegeschäft eine Nachfolgeregelung einzuleiten.
«Am einfachsten wäre es für mich gewesen, die Cars zu verkaufen und mich irgendwo als freier Mitarbeiter zu betätigen», berichtet Ramseier und fährt
fort: «Dazu war ich zu stolz. Ich wollte meine Erfahrungen und mein Wissen unbedingt an ein Familienunternehmen weitergeben. Ausserdem bin ich es der Kundschaft im Aaretal und im Emmental schuldig, in der Region weiterhin die Möglichkeit zum Bu-chen von Reisen zu bieten.» Von Ramseier zu Dysli, Wenger, Ramseier Die Lösung fand Ramseier zusammen mit der langjährigen Geschäftspartnerin, der Firma Dysli in Bern, zu der auch die Wenger Reisen AG in Interlaken gehört. Die Dysli AG ist inzwischen Minderheitsaktionärin der Ramseier AG mit der Option, den Betrieb dereinst ganz zu übernehmen. Die Ramseier AG betreibt zwar selber keine Cars mehr, verkauft aber unter dem Slogan «Dysli, Wenger, Ramseier» in Grosshöchstetten weiterhin Reisen. Zusätzlich fährt sie mit Kleinbussen die ÖV-Linie Grosshöchstetten-Zäziwil-Oberthal. Im Weiteren bleibt sie in der Region im Winterdienst tätig.
[i] Mehr über die Ramseier Reisen + Transporte AG...
www.grosshoechstetten.ch