Grosshöchstetten - I have a dream, Rose Marie Doblies führte ein Stück gegen Gewalt auf
Die Sängerin Rose Marie Doblies, wohnhaft in Grosshöchstetten, führte mit dem Ensemble Rio Abajo Rio ihr musikalisches Theaterstück «I have a dream» auf. Nicht zufällig fand das Ganze am Tag der missbrauchten Frau statt.
Marianne Reber, Wochen-Zeitung
Das Schauspiel beginnt mit feinen Klavierklängen. Pius Urech, der Luzerner Pianist und Mitglied des Ensembles Rio Abajo Rio, begleitet Rose Marie Doblies. Diese singt. Ihre Stimme schwingt sich in die Höhe. Die Szene: Harmonie, Liebe, Hoffnung. Ein Kind wird geboren. Rose Marie Doblies singt Liebeslieder, Kindergedichte. Der brasilianische Schauspieler Fernando Andrade Castro tanzt mit ihr, bringt Kraft und Liebe.
Gewalt, Schmerz und Hoffnung
Zweite Szene: Das Kind leidet unter den Aggressionen der Erwachsenen. Es leidet, seine Seele weint. Die Musik und die Bewegungen der Künstler drücken Schmerz und Wut aus. In der dritten Szene werden diese Gefühle noch gesteigert. Die Lieder enden in einem Hilfeschrei. In der Schlussszene kommt Hoffnung auf, die Blumen auf dem Boden, das weisse Licht symbolisieren den Neubeginn und die Hoffnung. Die Lieder werden weicher, lieblicher, die Bewegungen lebendiger. Den Schauspielern und Musikern ist es gelungen, das Publikum zu bewegen, mitzureissen, auch wenn der rote Faden der Geschichte oft nicht sichtbar und sie schwer zu verstehen war.
Eine Sopranistin im Emmental
Rose Marie Doblies wuchs im Jura auf. Bereits in ihrer Jugend begann sie, kleine Theaterstücke aufzuschreiben und vorzuführen. Erst nachdem sie die Ausbildung zur Krankenschwester beendet hatte, wandte sie sich der Musik zu. Sie liess sich am Konservatorium Bern zur Gesangspädagogin ausbilden. Die Mutter zweier Kinder ist heute eine vielseitige Künstlerin. Seit einigen Jahren tritt sie immer öfter mit Improvisationen zu eigenen Texten auf. Sie verbindet ihre künstlerische Tätigkeit immer wieder mit sozialem Engagement. Es ist ihr ein Anliegen, auf die Gewalt vor allem gegenüber Kindern aufmerksam zu machen.
Aufmerksam machen
«Viele Menschen wissen nicht, dass es den Tag der Rechte des Kindes oder den Tag der missbrauchten Frau gibt», sagt die Künstlerin dazu. «Ich gebe an diesen Tagen oft Konzerte und versuche den Leuten bewusst zu machen, dass es diese Tage gibt.»
Sie hat einen Traum. Ob sie ihn verwirklichen kann, weiss sie nicht. «Ich kann nicht sagen, wie die Welt aussehen würde, wenn man die Kinder ernst nehmen würde», sinniert sie. «Doch ich denke, sie würde anders aussehen. Besser.
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