Grosshöchstetten - Hallenbad-Einnahmen sind noch ungenügend

Nach der teuren Sanierung des Hallenbades steigt die Zahl der Badegäste nur zögerlich an. Nun fehlen auch noch die Mieteinnahmen des ehemaligen Restaurant-Betreibers.

Die Ausgaben für das Schwimmbad Grosshöchstetten lagen 2012 mit 667 000 Franken rund 60 000 Franken tiefer als die Gemeinde budgetiert hatte. Unter anderem, weil beim Wasser und der Heizung gespart wurde. Mit 420 000 Franken erfüllten auch die Einnahmen die Erwartungen der Gemeinde nicht. Es kamen zu wenig Gäste, trotz kürzlich erweiterter Öffnungszeiten. «Das Frühschwimmen freitags und mittwochs ab sechs Uhr erfreut sich aber zunehmender Beliebtheit», sagt Gemeinderat Martin Steiner.


Unbezahlter Mietzins

Vor zwei Jahren entschloss sich die Gemeinde, den defizitären Gastrobetrieb des Schwimmbades zu verpachten. Es hatte an den Gemeindeversammlungen Kritik gehagelt, weil die Badibeiz mit Steuergeldern querfinanziert wurde. Die Emotionen gingen besonders hoch, weil die Sanierung des Hallenbades 5,7 statt 4,6 Millionen kostete. Diese horrenden Mehrkosten sorgten für heisse Debatten an den Gemeindeversammlungen. Das Badidesaster ging weiter: Schon im ersten Betriebsjahr nach der Sanierung gab es weniger Erträge. Allerdings wurden schon damals die Kosten heruntergefahren. Zudem musste das fehlbare Planungsbüro einen Teil der Kosten zurückerstatten.

Wechselnde Mieter

Die Gemeinde fand einen Mieter für den Gastrobetrieb. Dieser blieb allerdings nicht lange und hat, laut Martin Steiner, nie Miete bezahlt. «Den Mietvertrag hat er dann vor Ablauf gekündigt», so Steiner. Geblieben sind ausstehende Mieterträge von rund 17 000 Franken. Diese werden erst in der Rechnung erscheinen, wenn sie eingetrieben werden konnten. Die Gemeinde leitete gegen den Schuldner ein Inkassoverfahren ein. In der Zwischenzeit hat Rolf Probst den Gastrobetrieb übernommen.

Sorgenkind Bad

Die Rechnung 2012 der Gemeinde schliesst mit einem Defizit von gut 32 000 Franken ab. Die Finanzlage bleibt weiterhin angespannt. Die Steuereinnahmen sind rückläufig, und das Bad bleibt ein Sorgenkind. Martin Steiner sieht aber eine positive Tendenz, beispielsweise weil die vom Bad angebotenen Schwimmkurse immer besser genutzt werden. Steiner glaubt auch, dass mit der Zeit die erweiterten Öffnungszeiten noch mehr Schwimmer anziehen werden. Trotzdem wird die Gemeinde weiterhin nach Möglichkeiten suchen, die Einnahmen zu verbessern. Auf die Frage, ob es Pläne gebe, die Trägerschaft des Schwimmbades zu erweitern, beispielsweise mit einem Gemeindeverband, sagt Martin Steiner: «Diese Frage hat der Gemeinderat schon lange vor meiner Zeit diskutiert. Vielleicht sollten wir sie uns wieder stellen.»

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Erstellt: 18.05.2013
Geändert: 18.05.2013
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