Grosshöchstetten - Ersetzt Tempo 30 bald die gelben Streifen?

Die gelben Markierungen zwischen Landi und Bahnlinie sorgten in Grosshöchstetten für Ärger. Jetzt sind sie weg und neue Lösungen für mehr Verkehrssicherheit gesucht.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
Es waren nicht Fussgängerstreifen, es war vielmehr eine raue, dicke Schicht gelber Farbe, die auf der Thunstrasse zwischen Landi und Bahnhof Grosshöchstetten den Verkehr beruhigen sollte. Diesen Dienst erfüllten die Markierungen nur teilweise. Dafür gab es Unruhe bei den Anwohnern. Diese klagten über Lärm, wenn Autos über die Streifen fuhren. Dieser Lärm und die doch nicht markant bessere Sicherheit für Fussgänger bewogen das kantonale Tiefbauamt, die «farbige Gestaltung von Strassenoberflächen» zu entfernen. Das war letzten Herbst. Seither verläuft der Verkehr vor der Landi ohne jegliche Beruhigung.

 

Reger Fussgängerverkehr

 

Zwischen der Landi und dem Platz an der Bahnlinie herrscht vielfach reger Fussgängerverkehr. Denn die Landi hat direkt neben der Bahnlinie oft Zelte für temporäre Verkäufe aufgestellt, beispielsweise für Weihnachtsbäume oder Gartenmöbel. Diese sogenannten Fahrnisbauten dürfen höchstens drei Monate stehen bleiben. Sie sollen aber inskünftig wegfallen. Denn die Landi plant, auf dem Platz vis-à-vis zu bauen. Das heisst: Inskünftig werden noch mehr Fussgänger dort die Thunstrasse überqueren.

 

«Im Zusammenhang mit dem Baugesuch der Landi werden wir mit dem kantonalen Tiefbauamt die Sicherheitssituation an der Thunstrasse neu überprüfen müssen», sagt Gemeindepräsident Martin Steiner (EVP). «Ein Thema könnte Tempo 30 für die ganze Ortsdurchfahrt sein, so wie man das in Köniz schon länger kennt.» Dies sei im Gemeinderat schon länger ein Thema, erklärt Steiner.

 

Kein Schilderwald

 

Mit dem Anbringen von je einer Tempo-30-Tafel bei den Dorfein- beziehungsweise -ausgängen könnte Grosshöchstetten nicht nur den Verkehr beruhigen, sondern auch viel Geld sparen. «Denn wenn wir in jeder Quartierstrasse Tafeln zur Tempobeschränkung aufstellen, haben wir einen Schilderwald.» Und Verkehrsschilder sind bekanntlich kostspielig. Für die Gestaltung von Bernstrasse, Dorfstrasse und Thunstrasse ist der Kanton zuständig, der gegenüber Ortsdurchfahrten mit Tempo 30 positiv eingestellt ist. Diese stossen in der Bevölkerung jedoch nicht auf grosse Gegenliebe. Zur Erinnerung: In Münsingen ist eine Ortsdurchfahrt mit Tempo 30 vom Volk an der Urne haushoch abgelehnt worden.

 

Beim kantonalen Tiefbauamt war gestern niemand erreichbar, der sich zur Verkehrssituation in Grosshöchstetten äussern konnte.

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Erstellt: 10.01.2014
Geändert: 10.01.2014
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