Grosshöchstetten - Eiskalt, aber höchst spannend

Der unter dem Pseudonym James Douglas bekannte Autor Ulrich Kohli stellte seinen neuen Roman «Eiskalt» vor. Es lief dem Publikum aber nur bei der Vorlesung kalt den Rücken hinunter – die Begegnung mit dem Schriftsteller weckte die Neugier der Zuhörer.

Jürg Streit / Wochen-Zeitung
Ulrich Kohli hätte eigentlich mit dem früheren Tagesschausprecher Léon Huber in der Bibliothek Grosshöchstetten auftreten sollen. Krankheitsbedingt musste Huber jedoch aussetzen. In einem TV-Beitrag aus «Glanz und Gloria» stellte Kohli ihn deshalb vor, und zeigte so auf, dass der langjährige TV-Sprecher noch immer bekannt und beliebt ist.

Keine Krimis sondern Actionromane

Für die rund 20 Werke, die er bisher verfasst habe, sei ein englisch- sprachiges Pseudonym nötig gewesen, weil sich deutsche Namen und Thriller nicht vereinbaren liessen, erklärte Kohli. Zudem seien es keine herkömmlichen Krimis, sondern Actionromane, die einen «Plot», eine Handlungsweise mit Komplotten, Terror­szenarien oder ähnliches zum Inhalt hätten. Dazu gehöre stets ein Protagonist, ein «Hero», der beim Leser Sympathie und Hass zugleich weckt. Entstanden sei diese Art von Handlungsweisen in den USA, wo er selber längere Zeit Beobachtungen und Ideen gesammelt habe. Soweit die Ausführungen des Autors, die bei der Zuhörerschaft auf grosses Interesse stiessen.

Präzise Beschreibungen fesseln Zuhörer


Als Kohli begann aus dem erstmals unter seinem richtigen Namen erschienen Buch «Eiskalt» vorzulesen, entstand eine fühlbare Spannung im Saal. Mit klaren, deutlichen und äusserst präzisen Aussagen zum Geschehen, mit minutiösen Beschreibungen der Personen, der Umgebung und der verschiedenen Stimmungen wird jedem Detail grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Diese oft fast kleinlich und pingelig wirkende Darstellung erzeugt eine äusserst wirksame Spannung, die einen keine Sekunde in Ruhe lässt, wegen der man immer mehr vom «Plot» hören will.

Wenn Kohli das Café Fédéral, die Kantonalbank mit den Geranien vor den Fenstern und den Bundeshauseingang beschreibt, fühlt sich der Zuhörer oder Leser mitten ins Geschehen hinein versetzt. Wer wissen wollte, ob der Scharfschütze, der mit sechs gezielten Schüssen fünf Menschen erschoss, davon kam, und ob das zufällig wegen der Session im Bundeshaus anwesende TV-Team zur Aufklärung des Falls beitragen konnte, kam nicht darum herum, das Buch zu kaufen. Während Kohli sein Werk signierte, konnte das etwas ausser Atem geratene Publikum beim Apero weiter über den «Plot» diskutieren, oder auf dem Heimweg darüber rätseln.

www.james-douglas.ch

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 29.09.2011
Geändert: 29.09.2011
Klicks heute:
Klicks total: