Grosshöchstetten - Eine Demonstration des Blues
Nach vier Jahren gastierte die Bluesband Veronica Spergia & The Red Wine Serenaders wiederum in der Kühltür. Die hohen Erwartungen wurden vollends erfüllt.
jsg, Wochen-Zeitung
Die Tatsache, dass ein italienisches Trio authentischen südamerikanischen Blues aus den 1920- bis 1940er-Jahren wiedergeben kann, scheint eigentlich kaum möglich. Die 2013 mit dem europäischen Blues Award ausgezeichnete Band bewies jedoch, wie schon beim letzten Auftritt, das Gegenteil: Was da von der impulsiven Veronica mit dem Waschbrett, Kazoo und ihrer unvergleichlichen Stimme, dem Double-Bassisten Dario Polerani und dem Gitarristen Max de Bernardi zelebriert wurde, war Extraklasse. Das Gemisch von italienischer Lockerheit, spassigen Ansagen und Improvisation mit den oft eher düsteren oder tiefgründigen Bluesthemen wirkte auf das Publikum faszinierend. Die Palette umfasste unter anderem Rag-Time, Folk, Balladen, die Songs wurden allesamt durchdacht aufgearbeitet, jedoch nie stur dargeboten. Verschiedene Gitarren, Ukulelen und Gesang aller drei lockerten das Ganze auf. Lobenswert auch die Technik: Ausser dem zusätzlichen Resonanzlautsprecher für den Bass genügten für die drei je ein sauber ausgesteuertes Mikrofon um ihre Instrumente zur Geltung bringen zu können – Elektronik ist hier nicht nötig!
Das Publikum belohnte die Band mit aufmerksamem Zuhören und grossem Applaus. Veronica Sbergia feierte just am 10. Mai ihren Geburtstag und beehrte die Anwesenden mit Cüpli und Geburtstagskuchen. Wer diesen einen der Höhepunkte der Kühltürsaison verpasst hat, ist jetzt um eine «Bluesdemonstration» ärmer.