Grosshöchstetten - Ein Leben für und mit den Katzen
Die Norwegischen Waldkatzen haben es Ines Ramseier angetan. Insbesondere die vielen verschiedenen Farben und deren Vererbung faszinieren die Katzenzüchterin. Im und um das Haus von Kurt und Ines Ramseier leben derzeit über zwanzig Katzen dieser Rasse.
Sonja Beer / Wochen-Zeitung
Wenn Ines Ramseier nach Hause kommt, springen ihre Katzen von allen Seiten herbei. Mit «Hey sweeties…» begrüsst sie ihre Lieblinge und ein «Miau» in diversen Stimmlagen erwidert den Gruss. Die in Argentinien aufgewachsene Katzenzüchterin spricht nämlich mit ihren Katzen in Englisch.
Für ihre Norwegischen Waldkatzen ist Ines Ramseier ungefähr sechs Stunden pro Tag an der Arbeit. 13 Katzentoiletten müssen morgens und abends gereinigt werden. Dazu kommen weitere allgemeine Reinigungsarbeiten wie Boden wischen und Katzenbäume enthaaren. Oft kocht die Katzenzüchterin sogar für ihre Lieblinge. So steht auf ihrem Menüplan zum Beispiel Seelachsfilet mit Haferflocken, oder «gschwellte» Kartoffeln mit Pouletwurst. Diese Wurst, ohne jegliche anderen Zutaten, stelle der Metzger eigens für sie her, erzählt Ines Ramseier. Immer 24 Stunden zur Verfügung steht gutes Markentrockenfutter und frisches Wasser. Manchmal kommen die Norweger in den Genuss von frischem Fleisch, selten aber von Dosenfutter.
Ein schönes Fell will gepflegt sein
Die gute Pflege und Sauberkeit ihrer Tiere liegt Ines Ramseier sehr am Herzen. «Die Fellpflege ist bei den Norwegern nicht allzu aufwändig», erklärt die erfahrene Züchterin. Am meisten Arbeit gebe es im Frühling beim Fellwechsel. Die Norwegische Waldkatze gehört zu den Halblanghaar-Katzen: Eine vor allem im Winter dichte Unterwolle wird von langem wasserabstossendem Deckhaar bedeckt. Das Deckhaar deckt Rücken und Seiten. Im Frühling lässt sich ein Teil der Unterwolle leicht mit einem Kamm ausstrählen. Selten kommen Verfilzungen und Knoten vor. Diese müssten dann vorsichtig mit Kamm und Schere rausgeschnitten werden.
Nicht alle Katzen haben «Freigang». Speziell eingerichtete Wintergärten und Aussengehege sorgen aber für das Wohl der Katzen. Für die Deckkater bestehen angebaute Aussengehege mit heizbarem Häuschen. Rollige (paarungsbereite) Kätzinnen bleiben im Wintergarten. Ausser von Mitte September bis Ende Dezember, in dieser Zeit haben alle Katzen kontrollierten Freigang, denn zu dieser Zeit sind sie in der Regel nicht rollig.
Gesellig und menschenbezogen
Ines Ramseier beschreibt die Norweger Rassenkatze als sehr gesellig, menschenbezogen und sozial. «Eine Norwegische Waldkatze kann ich streicheln, solange ich will, fauchen oder kratzen kommt nie in Frage,» bestätigt sie. So sei sie auch für Kinder eine ideale Katze. «Die Beziehung Mensch – Tier ist sehr ehrlich.» Als weitere Eigenschaft dieser Katze nennt Ines Ramseier die Neugier. Jede Schublade und alles Neue müsse immer gleich sofort erkundet werden.
«Jede Katze hat einen anderen Charakter, und jede hat ihre eigenen «Mödeli», erzählt die Züchterin. «Nora ist zum Beispiel beim Essen immer dabei. Sie sitzt auf dem Esstisch, würde aber nie aus dem Teller essen, denn sie frisst nur Trockenfutter. Die neunjährige Halenka liebt Joghurt über alles und Mary Lou kann selber die Türen öffnen, indem sie an die Türfalle springt».
Gibt es für Ines Ramseiers Katzen auch Tabus? «Sie machen alles, ob sie dürfen oder nicht. Aber im Haus gibt es katzenfreie Zonen.» So ist bei Ramseiers die obere Etage mit Schlafzimmer katzenfrei. Die meisten Zimmer sind mit einer Glaswand und Schiebetür abgetrennt.
Fasziniert von den vielen Farben
An der Zucht der Norwegischen Waldkatzen faszinieren Ines Ramseier vor allem die vielen verschiedenen Farben und deren Vererbung. Norwegische Waldkatzen kommen in fast allen Farben vor. Eine sehr beliebte Farbe ist silber. – Die allerneuste Farbe wurde erst kürzlich anerkannt als Farbe für Norweger. Sie heisst «Amber» und ist eine Mischung aus Beige, Grau, Braun und Rot. Ines Ramseier ist Besitzerin einer solchen Kätzin. Sie trägt den schönen Namen «Golden Rose».
Eine Norwegische Waldkatze ist erst mit ungefähr vier Jahren ausgewachsen. Der Körper einer Norweger Katze ist kräftig gebaut. Eine ausgewachsene Katze wiegt bis zu sechs Kilo. Kater sind etwas schwerer als Weibchen. Die Hinterbeine sind etwas höher gestellt als die Vorderbeine. Mit zwei Jahren wächst eine dicke Halskrause, welche vor allem im Winterfell gut sichtbar ist. Der Schwanz sollte lang und buschig sein. Der optimale Kopf weist ein schönes Dreieckprofil auf. Dazu gehören grosse Ohren, mit luchsartigen Büscheln. Die Augen sind gross, mandelförmig und leicht schräg.
Verwandte Rassen der Norweger sind die Main Coon, türkisch Vau und die Sibirischen Waldkatzen. Die Main Coon ist deutlich die grösste und gröbste unter ihnen. Die Sibirischen sind im Gegensatz zu den Norwegern kürzer und kompakter.
Für die Zucht mit Rassekatzen ist die Mitgliedschaft in einem Katzenklub erforderlich. Beide Elternteile müssen an Katzenausstellungen ausgestellt sein und mindestens ein vorzüglich erreichen. Wenn Jungtiere verkauft werden, ist jederzeit erkennbar, wer der Züchter der Katze ist, denn vor oder nach jedem Namen muss der Zwingername aufgeführt werden. Der Zwingername von Ines Ramseier lautet Fram`s und heisst auf norwegisch vorwärts.
Wenn die Züchterin eine Katze verkauft, geht sie meist vorher den Platz besichtigen, und überbringt sie später auch. Ihr sei sehr wichtig, dass die Katze nach draussen könne und nicht direkt an stark befahrenen Strassen platziert werde.
Geboren wurde Ines Ramseier in Buenos-Aires. Aufgewachsen ist sie 20 Kilometer ausserhalb der Stadt. Pferd und Wagen war dort damals alleiniges Transportmittel. Die heute 66-jährige Katzenliebhaberin schenkte ihr Herz den Pferden. Ihre Augen leuchten, wenn sie von ihren Kindheitserinnerungen erzählt: «Bereits mit sechs Jahren lernte ich das Reiten, auch ohne Sattel…»
Als Ines Ramseier zwölf Jahre alt war, wechselte die Familie nach Panama in Zentralamerika. Später kam sie in die französische Schweiz. Mit 36 Jahren lernte sie ihren Mann Kurt Ramseier kennen. So kam sie schliesslich ins Emmental, wo sie seit 25 Jahren in Grosshöchstetten wohnt.
Piva legte den Grundstein
Angefangen hatte alles mit ihrer damaligen Hauskatze Piva. Leider wurde diese mit vier Jahren von einem Auto überfahren. «Danach suchte ich fieberhaft nach einer Norwegischen Waldkatze, die musste aber genau so gezeichnet sein wie meine Piva: Schwarz gestromt, mit weissen Pfoten und Nase.» Über die norwegische Botschaft und einen Norwegischen Waldkatzenverein konnte eine solche Kätzin ausfindig gemacht werden. Im Februar 1995 konnte sie Ermo’s Artica Piva aus Norwegen zu sich holen. Mit eineinhalb Jahren hatte Piva ihren ersten Wurf. Nun geniesst Piva immer noch das schöne Katzenleben als älteste Katze bei Ramseiers.
Für ihre Norwegischen Waldkatzen ist Ines Ramseier ungefähr sechs Stunden pro Tag an der Arbeit. 13 Katzentoiletten müssen morgens und abends gereinigt werden. Dazu kommen weitere allgemeine Reinigungsarbeiten wie Boden wischen und Katzenbäume enthaaren. Oft kocht die Katzenzüchterin sogar für ihre Lieblinge. So steht auf ihrem Menüplan zum Beispiel Seelachsfilet mit Haferflocken, oder «gschwellte» Kartoffeln mit Pouletwurst. Diese Wurst, ohne jegliche anderen Zutaten, stelle der Metzger eigens für sie her, erzählt Ines Ramseier. Immer 24 Stunden zur Verfügung steht gutes Markentrockenfutter und frisches Wasser. Manchmal kommen die Norweger in den Genuss von frischem Fleisch, selten aber von Dosenfutter.
Ein schönes Fell will gepflegt sein
Die gute Pflege und Sauberkeit ihrer Tiere liegt Ines Ramseier sehr am Herzen. «Die Fellpflege ist bei den Norwegern nicht allzu aufwändig», erklärt die erfahrene Züchterin. Am meisten Arbeit gebe es im Frühling beim Fellwechsel. Die Norwegische Waldkatze gehört zu den Halblanghaar-Katzen: Eine vor allem im Winter dichte Unterwolle wird von langem wasserabstossendem Deckhaar bedeckt. Das Deckhaar deckt Rücken und Seiten. Im Frühling lässt sich ein Teil der Unterwolle leicht mit einem Kamm ausstrählen. Selten kommen Verfilzungen und Knoten vor. Diese müssten dann vorsichtig mit Kamm und Schere rausgeschnitten werden.
Nicht alle Katzen haben «Freigang». Speziell eingerichtete Wintergärten und Aussengehege sorgen aber für das Wohl der Katzen. Für die Deckkater bestehen angebaute Aussengehege mit heizbarem Häuschen. Rollige (paarungsbereite) Kätzinnen bleiben im Wintergarten. Ausser von Mitte September bis Ende Dezember, in dieser Zeit haben alle Katzen kontrollierten Freigang, denn zu dieser Zeit sind sie in der Regel nicht rollig.
Gesellig und menschenbezogen
Ines Ramseier beschreibt die Norweger Rassenkatze als sehr gesellig, menschenbezogen und sozial. «Eine Norwegische Waldkatze kann ich streicheln, solange ich will, fauchen oder kratzen kommt nie in Frage,» bestätigt sie. So sei sie auch für Kinder eine ideale Katze. «Die Beziehung Mensch – Tier ist sehr ehrlich.» Als weitere Eigenschaft dieser Katze nennt Ines Ramseier die Neugier. Jede Schublade und alles Neue müsse immer gleich sofort erkundet werden.
«Jede Katze hat einen anderen Charakter, und jede hat ihre eigenen «Mödeli», erzählt die Züchterin. «Nora ist zum Beispiel beim Essen immer dabei. Sie sitzt auf dem Esstisch, würde aber nie aus dem Teller essen, denn sie frisst nur Trockenfutter. Die neunjährige Halenka liebt Joghurt über alles und Mary Lou kann selber die Türen öffnen, indem sie an die Türfalle springt».
Gibt es für Ines Ramseiers Katzen auch Tabus? «Sie machen alles, ob sie dürfen oder nicht. Aber im Haus gibt es katzenfreie Zonen.» So ist bei Ramseiers die obere Etage mit Schlafzimmer katzenfrei. Die meisten Zimmer sind mit einer Glaswand und Schiebetür abgetrennt.
Fasziniert von den vielen Farben
An der Zucht der Norwegischen Waldkatzen faszinieren Ines Ramseier vor allem die vielen verschiedenen Farben und deren Vererbung. Norwegische Waldkatzen kommen in fast allen Farben vor. Eine sehr beliebte Farbe ist silber. – Die allerneuste Farbe wurde erst kürzlich anerkannt als Farbe für Norweger. Sie heisst «Amber» und ist eine Mischung aus Beige, Grau, Braun und Rot. Ines Ramseier ist Besitzerin einer solchen Kätzin. Sie trägt den schönen Namen «Golden Rose».
Eine Norwegische Waldkatze ist erst mit ungefähr vier Jahren ausgewachsen. Der Körper einer Norweger Katze ist kräftig gebaut. Eine ausgewachsene Katze wiegt bis zu sechs Kilo. Kater sind etwas schwerer als Weibchen. Die Hinterbeine sind etwas höher gestellt als die Vorderbeine. Mit zwei Jahren wächst eine dicke Halskrause, welche vor allem im Winterfell gut sichtbar ist. Der Schwanz sollte lang und buschig sein. Der optimale Kopf weist ein schönes Dreieckprofil auf. Dazu gehören grosse Ohren, mit luchsartigen Büscheln. Die Augen sind gross, mandelförmig und leicht schräg.
Verwandte Rassen der Norweger sind die Main Coon, türkisch Vau und die Sibirischen Waldkatzen. Die Main Coon ist deutlich die grösste und gröbste unter ihnen. Die Sibirischen sind im Gegensatz zu den Norwegern kürzer und kompakter.
Für die Zucht mit Rassekatzen ist die Mitgliedschaft in einem Katzenklub erforderlich. Beide Elternteile müssen an Katzenausstellungen ausgestellt sein und mindestens ein vorzüglich erreichen. Wenn Jungtiere verkauft werden, ist jederzeit erkennbar, wer der Züchter der Katze ist, denn vor oder nach jedem Namen muss der Zwingername aufgeführt werden. Der Zwingername von Ines Ramseier lautet Fram`s und heisst auf norwegisch vorwärts.
Wenn die Züchterin eine Katze verkauft, geht sie meist vorher den Platz besichtigen, und überbringt sie später auch. Ihr sei sehr wichtig, dass die Katze nach draussen könne und nicht direkt an stark befahrenen Strassen platziert werde.
Geboren wurde Ines Ramseier in Buenos-Aires. Aufgewachsen ist sie 20 Kilometer ausserhalb der Stadt. Pferd und Wagen war dort damals alleiniges Transportmittel. Die heute 66-jährige Katzenliebhaberin schenkte ihr Herz den Pferden. Ihre Augen leuchten, wenn sie von ihren Kindheitserinnerungen erzählt: «Bereits mit sechs Jahren lernte ich das Reiten, auch ohne Sattel…»
Als Ines Ramseier zwölf Jahre alt war, wechselte die Familie nach Panama in Zentralamerika. Später kam sie in die französische Schweiz. Mit 36 Jahren lernte sie ihren Mann Kurt Ramseier kennen. So kam sie schliesslich ins Emmental, wo sie seit 25 Jahren in Grosshöchstetten wohnt.
Piva legte den Grundstein
Angefangen hatte alles mit ihrer damaligen Hauskatze Piva. Leider wurde diese mit vier Jahren von einem Auto überfahren. «Danach suchte ich fieberhaft nach einer Norwegischen Waldkatze, die musste aber genau so gezeichnet sein wie meine Piva: Schwarz gestromt, mit weissen Pfoten und Nase.» Über die norwegische Botschaft und einen Norwegischen Waldkatzenverein konnte eine solche Kätzin ausfindig gemacht werden. Im Februar 1995 konnte sie Ermo’s Artica Piva aus Norwegen zu sich holen. Mit eineinhalb Jahren hatte Piva ihren ersten Wurf. Nun geniesst Piva immer noch das schöne Katzenleben als älteste Katze bei Ramseiers.